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Kurz vor ACHT: Falsche Voraussetzungen

Ein Problem zu erkennen, ist ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. Die alte Weisheit stimmt für die Berliner Politik allerdings nicht immer: Seit Jahren war klar, dass die Berechnung der Arbeitszeiten von Berliner Lehrern auf uralten Bestimmungen fußt und dringend neu festgelegt werden müsste.

Ein Problem zu erkennen, ist ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. Die alte Weisheit stimmt für die Berliner Politik allerdings nicht immer: Seit Jahren war klar, dass die Berechnung der Arbeitszeiten von Berliner Lehrern auf uralten Bestimmungen fußt und dringend neu festgelegt werden müsste. Und trotzdem änderte sich hier gar nichts. Nun war das Thema erneut im Schulausschuss – zum Teil mit denselben Anträgen, wie sie bereits 2007 gestellt worden waren.

Bisher ist die Zahl der Unterrichtsstunden das Maß aller Dinge bei der Berechnung. Das ist in Bezug auf die einzelnen Fächer, die extrem unterschiedliche Vor- und Nachbereitungs- sowie Korrekturzeiten benötigen, genauso wenig angebracht wie in Bezug auf das heutige Verständnis von Schule insgesamt. Lehrer sollten das Gespräch mit Eltern und Schülern suchen, sie sollten Zeit für Projekte aufwenden können, sie sollten sich fortbilden.

Noch dazu stehen Aufgaben an, die nur auf der Grundlage einer angemessenen Berechnung der Arbeitszeit sinnvoll angepackt werden können: Die Schulreform muss umgesetzt, Schüler sollen individuell gefördert werden. Bald sollen auch noch mehr Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf integriert werden. Mit einem Modellversuch an einigen Schulen wäre es möglich, endlich verschiedene Berechnungen zu testen – und damit die Voraussetzungen zu schaffen, alle diese Aufgaben auch schultern zu können. pth

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