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Kurz vor ACHT: Kontrolle ist besser

Die Schlagzeilen, mit denen das Thema im Netz diskutiert wird, zeigen, wie heikel es ist. Ein „Schultrojaner“ soll eingesetzt werden, heißt es da – angelehnt an den Begriff des Bundestrojaners, die geheime Online-Durchsuchung von Seiten des Staats.

Die Schlagzeilen, mit denen das Thema im Netz diskutiert wird, zeigen, wie heikel es ist. Ein „Schultrojaner“ soll eingesetzt werden, heißt es da – angelehnt an den Begriff des Bundestrojaners, die geheime Online-Durchsuchung von Seiten des Staats.

Um eine Software geht es nun, die an Schulcomputern eingesetzt werden soll, um digitale Raubkopien aufzuspüren. Auch wenn es von Verbandsseite heißt, die Schulen seien über den Einsatz der Software bereits informiert, ist die Empörung von Lehrerverbänden über die neuen Pläne verständlich. Abgesehen davon, dass Schulen sich ausspioniert fühlen, ist der rechtliche Rahmen für manuelle und digitale Kopien für den schulischen Alltag extrem eng gesteckt. Wie soll ohne ausreichend Kopien aus Schulbüchern unterrichtet werden? Geld, alle Materialien so häufig zu kaufen, dass deren Verwendung legal wäre, ist nun mal keins da.

Ein schwacher Trost ist, dass die angekündigten Pläne wohl eher Abschreckung als tatsächliche Kontrolle sein sollen – die zumindest würde ohnehin nicht greifen. Lehrer bereiten ihre Unterrichtsmaterialien kaum an schuleigenen Rechnern vor, sondern zu Hause.

Was die Software insofern tatsächlich kann und soll, ist nun Gegenstand einer Anfrage der Piraten. Gut so. An dieser Stelle gilt: Kontrolle ist besser. pth

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