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Schule: Lancia Ypsilon – kompakt und edel

Die Traditionsmarke Lancia setzt auf Komfort und Luxus auch in der kleinsten Klasse

Kompakt ist er bei seinen Abmessungen. Aber bei Ausstattung und Komfort ist er trotz einer Länge von gerade einmal 3,78 Meter ein großes Auto und damit ein typischer Lancia - der neue Ypsilon. Er ist die dritte Generation jener luxuriösen Kompakten, deren Geschichte 1985 mit dem Lancia Y10 begann und 1995 mit dem Lancia Y fortgeführt wurde. Einem Erfolgsmodell, das es auf eine Stückzahl von rund 1,8 Millionen brachte und von Beginn an ein Frauentyp war – denn rund 80 Prozent des Lancia Y mit seiner charaktervollen und eigenwilligen Linie wurden von Frauen erworben. Und sein Nachfolger, der mit dem nun ausgeschriebenen Ypsilon unter anderem auch signalisiert, dass er jetzt richtig erwachsen geworden ist, hat durchaus das Zeug, die Erfolge des Y fortzuführen.

Er tritt selbstbewusst an mit seiner bereits vom großen Thesis und dem luxuriösen Minivan Phedra bekannten Kühlermaske, den großen Scheinwerfern und der eigenwilligen Heckpartie mit den schmalen vertikalen Rückleuchteneinheiten, die typisch für das moderne Lancia-Design sind. Eine Form, die sich abhebt von der großen Masse. Noch mehr gilt das allerdings für den Innenraum. Denn hier setzt der Ypsilon geradezu Maßstäbe für seine Klasse. Das gilt vor allem für die höchste der drei Ausstattungsstufen – den Ypsilon Platino. Denn der glänzt mit einer zweifarbigen Lederausstattung, bei deren Grundton man zwischen Blau und Beige wählen kann, hat eine aufwändige Zwei-Zonen-Klimaautomatik und ein nicht minder aufwändiges leistungsstarkes Bose-Soundsystem einschließlich CD-Player. Der höhenverstellbare Fahrersitz hat eine Lordosestütze, die verschiebbare Rückbank ist asymmetrisch teilbar und auch ein Tempomat ist Serienausstattung – ebenso, wie die Fahrdynamikregelung ESP.

Ein rundum edles Fahrzeug also. Allerdings darf das nicht zu dem Fehlschluss verleiten, die einfacheren Ausstattungsversionen Argento und die Basisversion Ypsilon seien im Vergleich dazu nackte Autos. Nein, auch hier gibt es bereits das in zwei Ebenen verstellbare Lenkrad, den höhenverstellbaren Fahrersitz, Front- und Window-Airbags, ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung, Bordcomputer, Wärmeschutzverglasung, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und die elektrische Servolenkung mit zwei Programmen –- das Dualdrive-System. Und von der nächsten Ausstattungsstufe an kann man die Rückbank auch in der Länge verschieben. Damit erhält man einen Kofferraum, der sich im Bereich zwischen 215 und 290 Liter variieren lässt – es sei denn, man klappt die Rückbank um und erhält so weiteren Laderaum.

Bis zu fünf Personen haben Platz im Lancia Ypsilon. Serienausstattung sind allerdings vier Sitze, denn drei Plätze im Fond gibt es nur auf Wunsch. Und für drei Erwachsene wäre es im Fond auch nicht gerade bequem. Ausgesprochen großzügig sind die Platzverhältnisse dagegen für Fahrer und Beifahrer. Hierzu trägt auch die mit 1,53 Meter recht hohe Karosserie bei. Typisch für den Innenraum des Ypsilon sind seine mittig angeordneten Instrumente mit weißem Grund und Chromringen als Einfassung, die man vom Fahrersitz aus gut im Blick hat.

Und gut im Griff hat man den auf halber Höhe angeordneten Schalthebel für das Fünfganggetriebe des Ypsilon, der mit vier Motorisierungen angeboten wird. Zwei der Benziner, die 1,2-Liter mit 44 und 59 kW (60 und 80 PS) mit Zweiventiltechnik, sind alte Bekannte, die sorgfältig überarbeitet wurden und sehr ordentliche Fahrleistungen bieten. So erlaubt die stärkere Variante bis zu 165 km/h, spurtet binnen 13,2 Sekunden auf Tempo 100 und verbraucht durchschnittlich gerade einmal 6,0 l/100 km. Und beide 1,2-Liter erfüllen die Abgasnorm EU4.

Das tun natürlich auch die zwei neuen Triebwerke - ein 1,4-l-Benziner mit Vierventiltechnik und einer Leistung von 70 kW (95 PS), der zugleich das stärkste Ypsilon-Triebwerk ist. Und ein anzugsstarkes dazu. Denn für den Spurt auf Tempo 100 reichen ihm 10,9 Sekunden. Er macht den kompakten Lancia bis zu 175 km/h schnell und gibt sich beim Verbrauch mit durchschnittlich 6,6 l/100 erfreulich bescheiden. Erheblich weniger Durst zeigt der zweite Neuling im Ypsilon, der 1,3-Liter-Multijet-Turbodiesel. Er ist der derzeit kleinste direkt einspritzende Selbstzünder mit Common-Rail, der bei den Fiat-Marken ebenso wie verschiedenen GM-Marken bis nach Fernost vor einer ganz großen Karriere steht.

Nicht ohne Grund, wie die ersten Probekilometer mit dem Lancia Ypsilon 1,3 Multijet 16v bestätigten. Für einen nur 1,3 Liter großen Diesel sind die 15,1 Sekunden für den Spurt auf Tempo 100 sehr ordentlich. Und mit maximal 165 km/h gehört er zu den flinken Vertretern seiner Klasse. Und das bei einem bescheidenen Verbrauch von gerade einmal 4,6 l/100 km. Die Abgasnorm EU4 erfüllt er übrigens allein durch innermotorische Maßnahmen und ein Abgasmanagement mit elektronisch gesteuerter Abgasrückführung und einem Oxidations-Katalysator. Mit seinem 47-l-Tank schafft dieses Auto bequem 1000 Kilometer mit einer Tankfüllung.

Komfortabel ist der Ypsilon aber nicht nur bei seiner Ausstattung, sondern auch beim Fahrkomfort und seinem niedrigen Geräuschniveau. Sein Fahrwerk bereitet auch bei zügiger Kurvenfahrt keine Probleme, man hat den edlen Kompakten stets sicher im Griff. Und mit Preisen, die bei 11 500 Euro beginnen, ist der Ypsilon auch erschwinglich. Wobei man natürlich zulegen muss, wenn man eine richtige Luxusversion bekommen möchte, die zwischen 15 350 und 17 300 Euro kostet – übrigens dann auch mit automatisiertem Schaltgetriebe DFN, was für Dolce Far Niente steht.

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