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Schule: Mit dem S-Max in eine neue Galaxy

Ford hat jetzt zwei Familienvans – der Kleinere ist neu im Programm und sucht sportliche Eltern

Beim Einsteigen springt einen der Lärm an. Quäkendes Kinderzanken auf der Rückbank. „Du errätst nie, was das für ein Auto ist – ätsch!“ Familienautos haben immer etwas anheimelndes. Manche sogar so sehr, dass man sich als Solofahrer darin fast verloren vorkommt und selbst dann Stimmen hört, wenn man den Van für sich alleine hat. Der Ford Galaxy schreit nach Kindern. Und weil nicht jeder Vater und jede Mutter mit dem Nachwuchs den Spaß an der Fortbewegung ablegt, hat Ford seinen Familienvan Galaxy mit einer Limousine gekreuzt. Herausgekommen ist der kleine sportliche S-Max, den Ford Berlin am Mittwoch auf einer Gala im Wasserwerk präsentierte. Für Eltern, die nicht an der Ampel kleben bleiben und die 200 Sachen trotz Kindern erleben wollen.

Dieses so genannte Crossover-Auto ist ein gewagtes Experiment. Ford steht traditionell für rationale Autos. Praktische Familienkutschen, die robust sind und zuverlässig. Aber verkauft Ford auch Gefühle? „Wir mussten lernen, dass Autos auch das Herz berühren müssen“, sagt Jürgen Stackmann, Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb. Der S-Max soll diese Bauchkäufer erreichen. Also rein ins Auto, Motor an- und den Verstand ausschalten und den Gefühlen freien Lauf lassen. Den Klang kennt man, das klassische Fordbrummen. Kein Ton zuviel, sanftes Gesäusel im Hintergrund, damit die Kids auch ja jedes Wort ihres Hörspiels verstehen. Wir verstehen noch mehr: Der S-Max vermittelt ein opulentes Raumgefühl wie ein tradioneller Van, verströmt aber zugleich sportlichen Schick – vor allem die gut konturierten, straffen Sitze.

Mit dem neu erfundenen S-Max bringt Ford auch einen überarbeiteten Galaxy, und daher lohnt sich der direkte Vergleich. In der Verarbeitung sind sich die beiden tatsächlich ähnlich wie Brüder. Fahrwerk, Sicherheitsmerkmale und Teile der Innenausstattung sind baugleich. Während der Galaxy ein reiner Siebensitzer ist, gibt es den S-Max als 5+2-Sitzer. Genug Platz für Passagiere und Gepäck haben beide. Nur die Motoren unterscheiden sich, damit fährt der S-Max deutlich sportlicher. Und, wenn man genau hinschaut, ist auch das Design abgegrenzt. Der Galaxy ist höher und länger, der S-Max sieht mit seiner flacher ansteigenden Frontpartie und dem runderen Rücken mehr nach Limousine aus. Ein Gag bei beiden ist die Handbremse, die wie ein Triebwerkgriff im Cockpit aussieht.

Na denn, Pilot, ready for takeoff. Beim S-Max ist das ein Vergnügen, was auch dem direkt ansprechenden Gas zu verdanken ist. Der Neuling liegt zwar ebenso sicher auf der Straße wie der Galaxy, fährt sich aber dynamischer. Dieses Ziel hat Ford also erreicht. Im Galaxy cruist man so dahin. Am Steuer weniger ein Pilot, sondern der Kapitän eines Dampfers. Das rollende Wohnzimmer, auf dessen Ladefläche immer noch vier Fahrräder aufwärts gestellt hinpassen, bleibt also erhalten.

Mit beiden Vans will Ford wachsen. Und noch etwas soll nach dem Imagewechsel weiter gelten: Robust und zuverlässig sollen die Ford bleiben. Sicherheit steht weiter an erster Stelle. Und der amerikanische Geist der Bequemlichkeit lebt weiter. Das Siegel für den Allergie-getesteten Innenraum haben sowohl S-Max als auch Galaxy vom TüV bereits erhalten.

Ab 20. Mai stehen beide bei den Händlern. Dann wird das fröhliche Auto-Raten mit dem S-Max und seinem großen Bruder um eine knifflige Variante bereichert.

Ingo Wolff

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