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Schule: Mitsubishi – es geht aufwärts

Pajero nun mit neuen elektronischen Assistenzsystemen ausgestattet

Es ging Mitsubishi schon einmal sehr viel besser auf dem deutschen Markt. Denn gemessen an den Rekordzulassungen von rund 91 000 Fahrzeugen im Jahr 1991 sind die im vergangenen Jahr verkauften rund 38 000 Fahrzeuge mit gerade einmal 42 Prozent dieses Wertes nur ein vergleichsweise bescheidenes Ergebnis. Trotzdem ist die Stimmung bei Mitsubishi Motors Deutschland alles andere als gedrückt. Denn mit dieser Verkaufszahl lag man immerhin noch leicht über dem Ergebnis des Vorjahres. Und da der Markt insgesamt um rund 2,7 Prozent schrumpfte, konnte man den Marktanteil von Mitsubishi in Deutschland sogar von rund 1,1 auf 1,2 Prozent steigern.

Für Thomas Holtgräfe, Geschäftsführer des 2002 von der japanischen Muttergesellschaft vom bis dahin immerhin ein Vierteljahrhundert tätigen privaten Importeur übernommenen und seitdem als hundertprozentige Tochter geführten Unternehmens, ist das ein Zeichen, dass es mit Mitsubishi wieder voran geht – wenn auch in kleinen Schritten. Und so ziert die Karten, mit denen man den rund 800 Händlern der inzwischen zu mehr als 37 Prozent in den Händen von DaimlerChrysler befindlichen Marke mit den drei Diamanten zum Geburtstag gratuliert, das japanische Sprichwort: „Fürchte Dich nicht vor dem langsamen Vorankommen. Fürchte Dich vor dem Stehen bleiben. Der Weg zum Erfolg hat keine Abkürzung.“

Und dass es mit der Mitsubishi Motors Corporation in Tokio, an deren Spitze mit Rolf Eckrodt seit dem Juni 2002 ein erfahrener deutscher DaimlerChrysler-Manager steht, der bereits seit Januar 2001 Vizepräsident des Unternehmens war, ebenfalls wieder aufwärts geht, zeigen die Zahlen des vergangenen Jahres. Denn insgesamt wurden in Japan 871 304 Fahrzeuge produziert und damit 4,4 Prozent mehr als 2001. Zusammen mit der Übersee-Produktion vor allem in Nordamerika, die um 14,1 Prozent auf 951 340 Fahrzeuge wuchs, bedeutet das eine um gut 9,2 Prozent gestiegene Gesamtproduktion von 1 822 644 Fahrzeugen. Damit schreitet die Gesundung des schwer angeschlagenen Unternehmens schneller voran als ursprünglich geplant.

Auch in Europa und vor allem in Deutschland soll es künftig zügiger vorangehen. Denn bis 2007 werden insgesamt 14 neue Modelle auf den europäischen Markt kommen. Schon bis 2005 sollen sie mit dazu beitragen, die Verkäufe in Deutschland auf rund 50 000 zu steigern und in nicht allzu ferner Zukunft auf mindestens 80 000 – mit dem erklärten Ziel, zu der stärksten japanischen Marke auf dem deutschen Markt zu werden. Schon im Mai soll als völlig neues Modell der Mitsubishi Outlander antreten, ein allradgetriebenes Crossover-Fahrzeug mit 2,0-Liter-Triebwerk, das die Lücke zwischen einem sportlichen Kombi und den robusten Sports Utility Fahrzeugen schließen wird. Zum Jahresende wird es den lange erwarteten Nachfolger für den kompakten Colt geben, dessen japanische Version bereits im November 2002 eingeführt wurde und dessen europäische Variante auch in Europa produziert werden wird – im niederländischen Mitsubishi-Werk in Born , in dem auf gleicher Plattform dann auch der viersitzige Smart „Forfour“ gebaut werden wird. Und schon an diesem Wochenende präsentieren die deutschen Mitsubishi-Händler den neuen Modelljahrgang des seit nunmehr zwei Jahrzehnten auf dem deutschen Markt angebotenen Klassikers Pajero – mit verschiedenen optischen Retuschen und einer um neue Assistenzsysteme erweiterten Technik.

Erkennen kann man das neue Modell auf den ersten Blick am veränderten Kühlergrill mit eleganten Chrom-Elementen und einem Drei-Diamanten-Logo aus Chrom, neuen sehr kraftvollen und in Wagenfarbe lackierten Stoßfängern, großflächigen Seitenschutzleisten und einer leicht veränderten Heckpartie mit neuen Rückleuchten. Die Elegance-Modelle rollen zudem auf neuen 16-Zoll-Leichtmetall-Rädern im Sechsspeichen-Design. Innen gibt es bei den Elegance-Modellen Applikationen in Titan und ein Lenkrad in sportlich-eleganter Holz-Leder-Kombination und beim Fünftürer neben einer schwarzen Leder-Ausstattung erstmals auch ein großes elektrisch betriebenes Hub- und Schiebedach aus Glas, das beim Benziner sogar Serienausstattung ist. Alle Fünftürer haben grundsätzlich sieben Sitze, wobei die hintere Bank komplett im Fahrzeugboden versenkt werden kann und alle Pajero haben nun beleuchtete Einstiegs-Trittleisten.

Angetrieben wird der Pajero wie bisher von dem 149 kW (202 PS) leistenden 3,5-Liter-V6-GDI, der der erste Sechszylinder mit Benzin-Direkteinspritzung auf dem deutschen Markt ist und die Abgasnorm EU3 erfüllt. Er liefert bei 4000/min sein höchstes Drehmoment von 318 Nm und macht, kombiniert mit dem der Fünfgang-Automatik mit Sports Mode, der ein manuelles sequenzielles Schalten erlaubt, den Spurt auf Tempo 100 binnen 11,5 bis 12,5 Sekunden und bis zu 185 km/h möglich – bei einem Durchschnittsverbrauch von 14,2 l/100 km. Allerdings spielt dieser Motor in Deutschland nur noch eine Nebenrolle. Denn inzwischen entscheiden sich 98 Prozent der Pajero-Käufer für den direkt einspritzenden 3,2-Liter-Turbodiesel, der seinen vier Zylindern 118 kW (160 PS) und ein höchstes Drehmoment von 373 Nm entlockt, die bereits bei 2000/min verfügbar sind. Mit Fünfgang-Schaltgetriebe beschleunigen Drei- und Fünftürer mit 10,5 und 12,0 Sekunden für den Spurt auf Tempo 100 sogar flotter als der Benziner. Höchsttempo für die Diesel, die sich mit durchschnittlich 9,5 l/100 km zufrieden geben und die Abgasnorm EU3 erfüllen, sind 170 km/h. Auf Wunsch gibt es den Diesel übrigens auch mit der Fünfgang-Automatik.

Dem Pajero geht es heute bei uns nicht anders als den übrigen durchaus geländetauglichen Offroadern – er wird, von wenigen Ausnahmen bei professionellen Nutzern einmal abgesehen, vor allem auf ausgebauten Straßen gefahren, wo er als robustes Alltagsauto, als komfortables Reisefahrzeug oder als kraftvolles Zugfahrzeug eingesetzt wird. Und dabei stellen die Lenker des Pajero höchste Ansprüche an Fahrkomfort und vor allem auch Fahrsicherheit, verlangen Ebenbürtigkeit mit komfortablen Personenwagen der gehobenen Klasse. Ansprüche, die der Pajero mit seiner selbsttragenden Karosserie und den einzeln aufgehängten vier Rädern jetzt noch besser erfüllen kann. Denn mit der Stabilitäts-Kontrolle MASC (Mitsubishi Active Stability Control) und der Traktionskontrolle MATC (Mitsubishi Active Traction Control) verfügt das bereits sehr anspruchsvolle Fahrwerk des Allradlers nun über zwei elektronische Assistenzsysteme, die für einen erheblichen Zuwachs bei Fahrsicherheit und Fahrdynamik sorgen.

Beide Systeme sind über einen Hochgeschwindigkeits-Datenbus mit dem modernen Vierkanal-ABS des Pajero vernetzt, das nun mit elektronischer Bremskraftverteilung und einem hydraulischen Bremskraftverstärker ausgestattet ist. Erkennt MASC auf den Daten über Raddrehzahlen, Lenkwinkel, Giermoment und Querbeschleunigung, dass der Pajero in schwierigen Fahrsituationen den vom Fahrer gewünschten Kurs zu verlassen und auszubrechen droht, dann sorgt das Steuergerät dafür, dass es durch gezieltes Bremsen einzelner Räder und Verminderung der Motorleistung, dass der Wagen wieder auf Kurs gebracht wird – eine klassische Fahrdynamikregelung also, die durch die Antriebsschlupfregelung MATC ergänzt wird. Die sorgt bei unerwünschtem Schlupf auf unterschiedlich griffiger Fahrbahn oder im Gelände dafür, dass einzelne Antriebsräder so weit gebremst werden, dass sie exakt an der Schlupfgrenze rotieren und damit exakt die Antriebskraft zugeteilt bekommen, die sie auch übertragen können. Die Kombination MASC/MATC ist sowohl beim Allradbetrieb als auch beim Fahren mit Hinterradantrieb aktiv. Beim Allradbetrieb mit zugeschalteter Geländeuntersetzung wird MASC automatisch deaktiviert, so dass nur noch MATC arbeitet. Außerdem kann der Lenker des Pajero bis zu Geschwindigkeiten von 40 km/h MASC manuell deaktivieren. Allerdings schaltet sich das System automatisch wieder ein, sobald Tempo 120 überschritten werden oder die Sensoren schnelle Wechsel der Querbeschleunigung von +0,4 g und -0,4 g melden.

Wer mit dem Pajero im Gelände unterwegs ist, wo er trotz allen Komforts weiterhin eine durchaus überzeugende Figur macht, kann sich bei besonders steilen und rutschigen Hangabfahrten nun durch die Engine Brake Assist Control (EBAC) unterstützen lassen. Denn für den Fall, dass die Motorbremswirkung beim Fahrten im ersten Gang mit Geländeuntersetzung etwa durch ein ausgehobenes Rad einer Achse verloren geht, bremst EBAS das besser haftende Antriebsrad dieser Achse ab. Dadurch erreicht man eine Verzögerung, die mit der einer Motorbremsung vergleichbar ist, EBAS schaltet sich automatisch ein – allerdings nur, so lange der Fahrer nicht auf die Fußbremse tritt.

Kurzum, der inzwischen seit 1981 weltweit in 2,2 Millionen Exemplaren gebaute Pajero, von dem allein in Deutschland rund 164 000 Stück verkauft wurden und neben dem Mitsubishi auch noch die Varianten Pajero Classic und Pajero Sport sowie den kompakten Pajero Pinin anbietet, hat durch die neue Optik und die neuen Assistenzsysteme weiterhin gewonnen. Die Preisskala reicht von 35 280 Euro für den dreitürigen Pajero 3,2 DI-D Avance bis zu 49 950 Euro für den fünftürigen 3,5 V6-GDI Elegance.

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