zum Hauptinhalt

Neues Schuljahr: Schulen melden Lehrermangel

Einige Direktoren klagen über Lücken im Stundenplan, in manchen Schulen fehlen sogar noch Klassenlehrer für die 1. Klasse. Sorgen macht der Bildungsgewerkschaft auch die Situation an den Sekundarschulen.

Einige Berliner Schulen werden das nächste Schuljahr voraussichtlich mit weniger Lehrern beginnen, als sie benötigen. „Eine 1. Klasse hat momentan noch keinen Klassenlehrer, drei weitere Lehrer fehlen“, sagte die Leiterin der Rixdorfer Grundschule in Neukölln, Anke Peters. Auch am Reinickendorfer Bertha-von-Suttner-Gymnasium hieß es, drei bis vier Stellen seien momentan noch nicht besetzt. „Es geht dabei insbesondere um Mathe und Physik“, sagte die Leiterin Jutta Randelhoff-Szulczewski. „Diese Fächer müssten unbedingt abgedeckt werden.“

Der Vorsitzende der Vereinigung der Oberstudiendirektoren, Ralf Treptow, und der stellvertretende Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Norbert Gundacker, sagten, es sei absehbar, dass der Lehrerbedarf bis zum Schuljahresbeginn am Montag nicht vollständig gedeckt werden könne. Genaue Zahlen wolle man allerdings erst nach Beginn des Schuljahres abfragen. Aus der Senatsbildungsverwaltung hieß es, Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) werde auf der Pressekonferenz am Freitag Stellung nehmen. Jeder Schule stünden 100 Prozent Ausstattung zu.

Insbesondere, so Gundacker, sorge man sich um die Situation an den neuen Sekundarschulen. „Es ist nicht gut, wenn dort von Anfang an Lücken durch Vertretungen geschlossen werden müssen“, sagte er. Paul Schuknecht, Vorsitzender der Berliner Schulleitervereinigung und Leiter einer künftigen Sekundarschule, sagte, dort fehlten momentan noch vier Stellen. „Insgesamt wird der Bedarf an den Schulen zu spät festgestellt“, sagte Schuknecht. Für bestimmte Fächer wie die Naturwissenschaften gebe es zu wenige Lehrer. Dies bedeute, dass Kurse gestrichen und vorübergehende Vertretungen gefunden werden müssten.

An einigen Schulen wie etwa der Freien Schule in Tempelhof oder der Neuköllner Elbe-Grundschule hieß es währenddessen, man sei versorgt. An den anderen Schulen wird derweil mit dem Mangel geplant. Was die Rixdorfer Grundschule in Neukölln angeht, hat die Schulaufsicht am gestrigen Dienstagabend zugesagt, die vorhandenen Lücken durch Umsetzungen oder das Ausleihen von Sonderpädagogen eines Förderzentrums zu schließen. Patricia Hecht

Zur Startseite