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Schule: Nicht der Platz zählt, sondern die Zuladung

DER SICHERHEITS-TIPP In gut zwei Wochen ist es so weit – dann beginnen auch in Berlin die Sommerferien. Und in Gedanken haben viele bereits jetzt mit dem Packen begonnen.

DER SICHERHEITS-TIPP

In gut zwei Wochen ist es so weit – dann beginnen auch in Berlin die Sommerferien. Und in Gedanken haben viele bereits jetzt mit dem Packen begonnen. Doch bevor sie bald auch zur Tat schreiten, sollten Sie sich erst einmal klar machen, wie viel Gepäck überhaupt in ihr Auto passt. Dabei geht es nicht darum, wie groß der verfügbare Platz ist und was in den Laderaum und eventuell auch aufs Dach passt, sondern was als Zuladung überhaupt erlaubt ist. Und das ist besonders in kompakten Autos manchmal weniger, als viele vermuten. Vor allem dann, wenn alle Plätze im Fahrzeug besetzt sind, muss man schon sehr genau darauf achten, dass man nicht die Zuladungsgrenzen überschreitet. Wie hoch die Zuladung ist, ergibt sich aus der Differenz zwischen dem im Fahrzeugschein eingetragenen Leergewicht und dem gleich daneben eingetragenen zulässigen Gesamtgewicht. Das Leergewicht nach den aktuellen europäischen Richtlinien schließt dabei 75 Kilogramm für den Fahrer ein.

Trotzdem ist bei einem mit fünf Personen besetzten Auto die Beladungsgrenze schneller erreicht, als manche wahrhaben wollen. Doch viele Autofahrer halten sich nicht daran und gehen mit Übergewicht auf die Reise. Ein Verstoß gegen die Verkehrsvorschriften, der ernste Konsequenzen haben kann. Zwar sind die Kontrollen, bei denen Personenwagen auf die Waage gestellt werden, selten. Damit ist die Chance, auch mit einem überladenem Wagen unbehelligt das Ziel zu erreichen, verhältnismäßig groß.

Doch ein überladenes Auto bedeutet nicht nur einen Verstoß gegen die Verkehrsgesetze. Denn schon bei einem voll beladenen Auto verändern sich die Fahreigenschaften dramatisch. Bei einem stark überladenen Auto schließlich kann es schnell passieren, dass man bei einem gefährlichen Fahrmanöver, etwa einem schnellen Ausweichen, die Kontrolle über das Auto verliert und damit die Fahrt vorzeitig zu Ende ist. Denn ein voll beladenes Fahrzeug hat vor allem dann, wenn ein Teil des Gepäcks auch noch auf dem Dach untergebracht wird, einen sehr viel höheren Schwerpunkt. Und damit zeigt es in Kurven ein völlig verändertes Fahrverhalten. Und kommt es zu einem Unfall, dann muss man auch damit rechen, dass die Versicherung bei überladenen Fahrzeugen die Leistungen verweigert.

Nicht wieder zu erkennen ist für viele Fahrzeuglenker ihr voll beladenes Auto aber auch, wenn sie erstmals auf die Bremse treten. Denn der gewohnte sanfte Druck aufs Pedal zeigt so gut wie keine Wirkung. Erst durch kräftiges Zutreten bekommt man das Auto an der Ampel gerade noch auf dem letzten Zentimeter zum Halten – oder auch nicht, wenn man plötzlich bei hohem Autobahntempo ein Stauende vor sich sieht und wie gewohnt sanft abbremsen will.

Mit Blick auf die veränderten Fahreigenschaften von Urlaubsfahrzeugen, über die sich leider nur wenige Autofahrer richtige Vorstellungen machen, empfiehlt es sich, vor dem Start mit voll beladenem Auto zumindest einige Bremsübungen zu machen, damit man ein Gefühl dafür bekommt, wie gut oder schlecht das Fahrzeug verzögert. Und wichtig bei der anschließenden Fahrt ist es, dass man mit Blick auf die verminderte Bremswirkung konsequent ausreichend Sicherheitsabstand einhält. Das gilt vor allem bei nasser Fahrbahn und bei Regen. ivd

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