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Schule: Nicht in den Kühlschrank

Mit Standheizungen der Kälte des Winters trotzen

Richtig kalt war es ganz plötzlich in dieser Woche. Und vielen Autofahrern, die morgens in ihr unter der Laterne geparktes Auto stiegen, kam es so vor, als würden sie aus der wohlig warmen Wohnung in einen Kühlschrank steigen. Das einzige, was sie ein wenig aufwärmte, war vor allem in den Außenbezirken der Stadt das Entfernen einer dünnen Raureif- oder Eisschicht von den Scheiben. Das machte neidisch nicht nur auf jene Autofahrer, die ihr Fahrzeug in einer Garage abstellen können, sondern vor allem auf die, die trotz Laternengarage in ein angenehm vorgewärmtes Auto mit eis- und beschlagfreien Scheiben steigen durften. Ein Komfort, den sie einer Standheizung verdanken.

Früher einmal waren das viel Raum einnehmende Zusatzgeräte. Doch moderne Standheizungen sind kaum größer als eine Geldbombe. Und deshalb finden sie auch in den meist engen und optimal genutzten Motorräumen selbst kompakter Autos in aller Regel problemlos Platz. Aus einer Spritmenge, die etwa der Füllung eines Sektglases entspricht, zaubern sie ausreichend Wärme um den Kühlkreislauf des Autos so weit aufzuheizen, dass man in ein Fahrzeug steigen kann, dessen Innenraum ebenso gut temperiert ist wie der Motor selbst. Der startet deshalb selbst nach bitter kalter Nacht problemlos und kommt sehr viel schneller auf Betriebstemperatur. Damit spart er bereits einen Teil des für die Standheizung benötigten Kraftstoffs wieder ein. Und neben dem erheblichen Komfortgewinn trägt die Standheizung auch dazu bei, dass der Motorverschleiß beim Warmlauf spürbar vermindert wird.

Sparsamer und zuverlässiger

Die Firmen Webasto und Eberspächer sind die führenden Anbieter solcher Standheizungen, deren Technik in den letzten Jahren erheblich verfeinert wurde und die zugleich bedeutend effektiver und damit auch sparsamer und zuverlässiger geworden sind. Dazu tragen verbesserte Brennkammern ebenso bei wie optimierte Wärmetauscher. Zudem wurde zum Beispiel durch standardisierte und drehbare Wasseranschlüsse die Montage vereinfacht und beschleunigt – das spart Zeit und Kosten.

Sehr große Fortschritte hat auch der Bedienungskomfort gemacht. Denn moderne Geräte lassen sich nicht nur mit der im Cockpit montierten Schaltuhr im Fahrzeug selbst vorprogrammieren, sondern per Fernbedienung zum Beispiel von der Wohnung aus aktivieren. Besonders komfortable Fernbedienungen melden sogar die aktuelle Fahrzeugtemperatur zurück, so dass sich die Heizdauer optimal steuern lässt. Und noch komfortabler sind Fernbedienungen, die absolut entfernungsunabhängig arbeiten. Denn sie werden über das Telefon aktiviert. Da kann man auch Fahrzeuge vorheizen, die man nach langer Parkplatzsuche so weit entfernt vom Haus abgestellt hat, dass sie außerhalb der Reichweite der Fernbedienung stehen. Um hier die Standheizung zu aktivieren, reicht es, rechtzeitig die der Fahrzeugheizung speziell zugeteilte Telefonnummer anzurufen und schon wird die Wärmeproduktion gestartet. Module für die Bedienung per Telefon lassen sich auch nachrüsten.

Für Diesel-Fahrer interessant

Zwischen 4,2 und 5,2 kW liegen die Heizleistungen von Standheizungen für Personenwagen je nach Fahrzeuggröße. Interessant sind solche Systeme für die Fahrer moderner direkt einspritzender Diesel. Die gehen nämlich so effektiv und sparsam mit dem Kraftstoff um, dass im Motor nur noch sehr wenig Verlustwärme entsteht. Das aber bedeutet vor allem im Winter nur knappe Energie für die Fahrzeugheizung. Deshalb sind viele Diesel bereits vom Werk aus mit einer Zusatzheizung ausgestattet. Diese Systeme werden meist von den bekannten Herstellern von Standheizungen hergestellt und lassen sich in der Regel mit einigen Zusatzmodulen zu einer kompletten Standheizung aufrüsten. Man sollte sich hier allerdings in einer Fachwerkstatt ausführlich beraten lassen.

Ein vorgeheiztes Auto bedeutet nicht nur mehr Komfort, sondern vor allem auch mehr Sicherheit. Das gilt nicht nur für die ungehinderte Sicht rundum. Besonders wichtig ist allerdings, dass Menschen, die sich in ihrem Fahrzeug bei angenehmen Temperaturen wohl fühlen, sicherer und aufmerksamer fahren als Fahrzeuglenker, die bei tiefen Temperaturen bibbern und oft auch noch durch dicke Winterkleidung in ihrer Bewegung behindert werden.

Wer den Komfort einer Standheizung genießen möchte, muss dafür natürlich auch ein paar Euro investieren. Bei etwa 700 Euro beginnen die bis rund 1100 Euro reichenden Gerätepreise, zu denen noch die Montagekosten für rund fünf bis sechs Stunden hinzukommen. Und mit 400 bis 500 Euro extra bezahlt werden muss die moderne Fernbedienung per Telefon.

Horst Heilbronner

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