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Schule: Aus Schöneberg in alle Welt

Die Friedrich-List-Schule vereint vier Bildungsgänge unter einem Dach – für alle, die sich sprachlich und kaufmännisch für Europa fit machen wollen.

Von Anna Sauerbrey

Im Gästebuch auf der Homepage der Friedrich-List-Schule grinsen die Smileys. „Die Schule ist das Tollste, was mir passieren konnte“, schreibt eine Schülerin unter dem Alias „T.“ und ermutigt andere, die sich im Forum über die Aufnahmetests informieren wollen. „You will make it!“, schreibt sie.

Von außen betrachtet ist die Schule an der Grunewaldstraße in Schöneberg eine unter vielen: Ein Funktionsbau mit ein paar Parkplätzen im Hof. Was die Schule besonders macht, ist ihre exzellente Vernetzung in Europa. Deshalb ist sie nicht nur Schule, sondern gleichzeitig das „Berliner Kompetenzzentrum Internationale Beziehungen“.

„Ich kann einfach in Rom anrufen und sagen: Ich habe hier drei Bäcker, fünf Maler und drei Chemikanten, wie könnt ihr die unterbringen“, erzählt Marianne Kaschubat. Kaschubat ist Lehrerein an der FLS und trägt den Titel „Mobility Managerin“. Gerade hat sie zum Beispiel Schüler der Hans-Böckler-Schule für Karosseriebau als Praktikanten nach Madrid und Rom vermittelt. Ein Team von 15 Lehrern der FLS ist neben dem Unterricht dafür zuständig, die insgesamt 60 Berliner berufsbildenden Schulen in Sachen Internationalität zu beraten. „Da ist großer Bedarf“, sagt Carl Schuppan, der das internationale Team zur Zeit leitet. Die FLS-Lehrer informieren über EU-Programme und unterstützen andere Schulen bei Antragstellung und Partnersuche.

Dass die FLS als Kompetenzzentrum ausgewählt wurde, kommt nicht von ungefähr. Traditionell ist die Schule international ausgerichtet und bietet ihren Schülern viele Möglichkeiten zu Auslandsaufenthalten – ein Muss bei den Ausbildungsgängen, die die insgesamt rund 650 Schüler – ein Großteil von ihnen Schülerinnen – an der FLS durchlaufen.

Vier Bildungsgänge vereint die Schule unter ihrem Dach. Die Schule ist einerseits Berufsfachschule. Wer einen erweiterten Hauptschulabschluss erreicht hat, kann hier eine einjährige kaufmännische Berufsfachschulausbildung draufsatteln. Schon dieser Ausbildungsgang hat einen wirtschaftlich-sprachlichen Schwerpunkt. Der Unterricht ist bilingual. Außerdem kann man sich an der FLS in einem zweiten Berufsfachschulzweig in zwei Jahren zur staatlich geprüften Fremdsprachensekretärin ausbilden lassen.

Neben dem Berufsschulzweig ist die FLS aber auch staatliche Fachschule. Hier werden zwei weitere Bildungsgänge angeboten: Ein zweijähriger Bildungsgang zum Fremdsprachenkorrespondenten und, darauf aufbauend, eine einjährige Ausbildung zum Europakorrespondenten. Alle vier Ausbildungsgänge können konsekutiv besucht werden, aber auch Quereinsteiger werden aufgenommen. Die Ausbildung an der FLS ist vollschulisch, aber Praktika im Ausland gehören in allen Zweigen dazu. Unterrichtet werden schwerpunktmäßig die Sprachen Englisch, Spanisch und Französisch sowie das Fach Wirtschaft.

Die Vermittlungsquote sei trotz der vollschulischen Ausbildung sehr gut, sagt Schulleiter Axel Thurow. Absolventen der Schule arbeiten in Botschaften, in internationalen Rechtsanwaltskanzleien, Werbeagenturen oder Unternehmensberatungen. Die Ausbildung soll fit machen für die immer weiter steigenden Erwartungen an die Schüler. Selbst im Sekretärinnenberuf sind die Ansprüche heute hoch. Als „Assistentinnen“ sollen sie ihre Manager managen. Und zwar möglichst mehrsprachig. Auch darin sind die FLS-Abgänger top.Anna Sauerbrey

Informationen zu Bewerbung und Zugangsvoraussetzungen unter www. friedrich-list-berlin.de oder telefonisch unter 818 5350.

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