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SCHULESSEN: Vor einem Jahr begann der Skandal

BOYKOTT DER CATERERElternbeschwerden waren lange Zeit der einzige Anhaltspunkt dafür, dass mit der Qualität des Berliner Schulessens etwas nicht stimmte. Im Mai 2012 kam Bewegung in die Debatte, als die größten Berliner Caterer eine Essensauschreibung boykottierten.

BOYKOTT DER CATERER

Elternbeschwerden waren lange Zeit der einzige Anhaltspunkt dafür, dass mit der Qualität des Berliner Schulessens etwas nicht stimmte. Im Mai 2012 kam Bewegung in die Debatte, als die größten Berliner Caterer eine Essensauschreibung boykottierten. Ihre Begründung lautete, dass es wirtschaftlich unmöglich sei, für den damals üblichen Preis zwischen 1,90 und 2,20 Euro ein qualitativ vertretbares Mittagessen anzubieten. Zunächst war unklar, ob alle Schulen in Friedrichshain-Kreuzberg nach den Sommerferien überhaupt eine Essensversorgung haben würden. Kleine Caterer sprangen in die Bresche.

EINE NEUE STUDIE

Im Auftrag der Bildungsverwaltung errechneten Hamburger Wissenschaftlerinnen, was eine Schulmahlzeit kosten müsste, damit die Qualität stimmt. Das Ergebnis lag Anfang September 2012 vor. Zentrale Botschaft: Unter 3 Euro ist gar nichts zu machen.

DER FALL SODEXO

Kurz vor den Herbstferien 2012 häuften sich bundesweit plötzlich die Meldungen über Magen-Darm-Infekte. Ende September stand fest, dass sich

tausende Schul- und Kitakinder mit dem Norovirus infiziert hatten. Als Quelle wurden tiefgefrorene Himbeeren aus China ausgemacht, die der Großcaterer Sodexo verarbeitet hatte. Die Massenerkrankung gab der Qualitätsdebatte neuen Auftrieb. Die Hoffnung der Eltern allerdings, mittels neuer Ausschreibungen den Einsatz regionaler Produkte vorschreiben zu können, scheiterte an den Vorschriften für Ausschreibungen. Den Bio- und Fleischanteil hingegen kann man festlegen. sve

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