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Schulreform verschoben: Scheeres bremst bei der Inklusion

Das Konzept des gemeinsamen Lernens von behinderten und nicht behinderten Kindern soll überarbeitet werden. Betroffene begrüßen die Verschiebung des Projekts.

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) will das Konzept des gemeinsamen Lernens von behinderten und nichtbehinderten Kindern noch einmal überarbeiten. „Das Projekt der Inklusion ist zu wichtig, um überstürzt angegangen zu werden“, sagte Scheeres. Im Frühjahr werde dazu eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die das bisherige Konzept überprüfen solle. Bei den Beratungen würden alle Beteiligten und Betroffenen einbezogen. Die Überarbeitung durch die Expertenkommission könne rund ein Jahr dauern, hieß es aus der Bildungsverwaltung. Es sei klar, dass sich das Konzept nicht kostenneutral umsetzen lasse.

Inge Hirschmann vom Grundschulverband begrüßt die Verschiebung des Projekts: „Es war bisher massiv unterfinanziert.“ Für Eltern, Schüler und Lehrer sei es besser und pragmatischer, Sonder- und Förderschulen weiter aufrechtzuerhalten und parallel dazu inklusive Modelle an Regelschulen auszubauen. Dies sei aber in jedem Fall mit einem höheren Ausstattungsbedarf verbunden.

„Das Konzept war in der bisherigen Form nicht reif für die Schulen“, sagt auch Landeselternsprecher Günter Peiritsch. Wenn beispielsweise die Diagnostik wegfalle, sei es viel schlechter einzuschätzen, welche Förderung tatsächlich benötigt werde. Er kritisierte zudem, dass Betroffenenverbände noch nicht ausreichend beteiligt worden seien.

Jürgen Zöllner (SPD), der Vorgänger von Sandra Scheeres, hatte sein Inklusionskonzept vor einem Jahr vorgestellt. Danach sollten viele Förderzentren schrittweise aufgelöst und Schüler und Sonderpädagogen an Regelschulen untergebracht werden.

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