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Umfrage: Viele finden Bildungswesen ungerecht

Fast die Hälfte der Bundesbürger (45 Prozent) hält das deutsche Bildungssystem für ungerecht. Dies ergab eine Emnid-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung. Unter den Eltern waren es 48 Prozent und in Ostdeutschland sogar 60 Prozent.

Zudem bezweifeln drei Viertel (76 Prozent) aller Deutschen, dass Jugendliche aller Schichten nach der Schule die gleichen Berufschancen haben. Befragt wurden im April und Mai mehr als 1500 Bundesbürger.

Drei Viertel der Bevölkerung (78 Prozent) befürworten demnach den Ausbau von Ganztagsschulen. Fast 90 Prozent der Befragten forderten, Kinder aus sozial schwachen Familien stärker individuell zu fördern. 62 Prozent wünschen sich mehr Unterstützung für Kinder und Jugendliche ausländischer Herkunft. Dabei können sich zwei Drittel der Befragten vorstellen, diesen Schülern selbst zum Beispiel bei den Hausaufgaben zu helfen.

Die Mehrheit der Befragten sprach sich außerdem dafür aus, Kinder möglichst lange gemeinsam zu unterrichten. Die Aufteilung auf die verschiedenen weiterführenden Schulen nach der vierten Klasse hält weniger als ein Drittel für gut.

Der Darmstädter Soziologe Michael Hartmann forderte mehr Chancengleichheit. Kinder aus bildungsfernen Schichten studierten immer seltener, sagte er der ddp. In den Ingenieurwissenschaften sei die Zahl der Studenten an den Fachhochschulen, bei denen kein Elternteil einen Hochschulabschluss hat, zwischen 1995 und 2007 von 73 auf 59 Prozent gesunken. An den Universitäten sei die Quote von 47 auf 38 Prozent zurückgegangen. (dpa/ddp)

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