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Schule: Vom Nobody zum global erfolgreichen Multitalent

Aus dem Arbeitstier ist binnen fünf Jahrzehnten ein Luxus-Offroader geworden

Recht martialisch hat sie begonnen – die Geschichte des Land Cruisers von Toyota, der nach ersten Entwürfen noch im Krieg, die mit dem nie realisierten AK 10 einen Konkurrenten zum amerikanischen Jeep vorsahen, 1950 realisiert wurde und unter der Typenbezeichnung BJ als erster ToyotaGeländewagen zu ersten Testfahrten aufbrach. Auf den tiefgründigen geröllübersäten Asche-Böden der steilen Hänge des Fujiyama bestand er seine Feuertaufe. Leiterrahmen, Blattfedern und Starrachsen waren die Zutaten zu einem hoch belastbaren Fahrwerk, auf das die Toyota-Entwickler eine leichte offene Stahlblechkarosserie schraubten, deren Dach und Türen aus Stoff bestanden. Seine Antriebskraft bezog der BJ von einem extrem zuverlässigen und langlebigen 3,4-l-Sechszylinder-Diesel mit 63 kW (85 PS), der seine Kraft an alle vier Räder leitete. Die Militärs hatten allerdings kein Interesse mehr an solchem Auto. Umso interessierter zeigten sich Polizei und Forstverwaltungen.

1954 erhielt der BJ den Namen Land Cruiser – und so heißt das Toyota-Multitalent bis heute. Das Kürzel BJ steht seitdem für die Diesel-Versionen, während die Benziner als FJ auftreten. Der Land Cruiser war kein Blitzstarter. Ganze 298 Exemplare entstanden im ersten Produktionsjahr 1954 – nur vier davon wurden exportiert. Doch schon drei Jahre später rollten knapp 3000 Fahrzeuge vom Band, von denen 2439 exportiert wurden. 1965 wurde die Nummer 50 000 produziert und 1968 waren die ersten 100 000 verkauft und der bereits 1956 eingeführte 3,9-Liter-Benziner mit 125 PS machte einem 4,2-Liter mit 135 PS Platz.

Längst hatte der Land Cruiser internationale Karriere gemacht. Schon 1957 war der FJ 25 erstmals in den USA aufgetreten. Und mit dem Erscheinen des J4 - diese Baureihe wurde bis 1986 und damit ein rundes Vierteljahrhundert in 18 verschiedenen Versionen gefertigt – wurde der Land Cruiser 1961 bis 1965 das meistverkaufte Toyota-Modell in der Neuen Welt. 200 000 im Jahr 1972, 300 000 ein Jahr später, die erste halbe Million 1977 – mit dem J4 wurde der Land Cruiser zum Weltstar, machte auf praktisch allen Kontinenten Karriere. 1977 schließlich präsentierte er sich auch auf dem anspruchsvollsten Markt der Alten Welt – in Deutschland.

Als Ablösung trat 1984 der J7 an, wurde zum Trendsetter für eine ganz neue Geländewagen-Generation, die längst Abschied genommen hatte von den kantigen Formen der früheren Modelle. Seit 1996 führte der J9 die erfolgreiche Karriere fort. Und als Nachfolger des legendären Station trat im Jahr 1998 schließlich der Land Cruiser 100 an. ivd

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