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Schule: VW Touareg V10 TDI

Luxuslimousine und Geländeprofi – diese Kombination war in früheren Jahrzehnten eine Domäne der britischen Marke Land Rover, wo der Range Rover genau diese Klasse besetzte. Doch dann kamen vor allem japanische Allradhersteller wie Toyota und Nissan, die ähnlich luxuriöse Modelle mit exzellenten Geländequalitäten auf die Räder stellten.

Luxuslimousine und Geländeprofi – diese Kombination war in früheren Jahrzehnten eine Domäne der britischen Marke Land Rover, wo der Range Rover genau diese Klasse besetzte. Doch dann kamen vor allem japanische Allradhersteller wie Toyota und Nissan, die ähnlich luxuriöse Modelle mit exzellenten Geländequalitäten auf die Räder stellten. Und vor knapp zwei Jahren reihten sich dann Porsche mit dem Cayenne und VW mit dem Touareg in diese Riege ein, mit der die beiden deutschen Marken für sie absolutes Neuland eroberten. Beide übrigens mit durchschlagendem Erfolg.

Für Volkswagen ist das umso erfreulicher, als der mit ähnlich hohen Ansprüchen in der Luxuslimousinenklasse angetretene Phaeton diesen Erfolg bislang nicht bringen konnte – obwohl er objektiv betrachtet ein sehr gutes Auto geworden ist. Aber ihm fehlt das nötige Image.

Die Spitze der TouaregPalette ist ein Auto, das zu den Ausnahmefahrzeugen auf dem Markt gehört. Denn unter seiner Motorhaube arbeitet eine Maschine, die aus dem luxuriösen Geländewagen auch noch einen überzeugenden Sportler macht – ein Fünfliter-V10-Motor, der allerdings nach dem Verbrennungsprinzip von Rudolf Diesel arbeitet. Schon seine Leistung von 230 kW (313 PS) ist beeindruckend. Ganz neue Maßstäbe setzt der bullige Zehnzylinder mit seiner Pumpe-Düse-Hochdruckeinspritzung allerdings beim Drehmoment. Denn das erreicht bei nur 2000/min stolze 750 Nm. Selten haben wir ein Auto gefahren, bei dem wir derart vorsichtig mit dem Gaspedal umgehen mussten. Denn nach einer nur kurzen Verzögerung tritt der V10 beim Tritt aufs Gaspedal so kraftvoll an, dass der mit rund 2,2 Tonnen Leergewicht nicht gerade leichte Touareg einen regelrechten Satz nach vorn macht, bereits nach 7,8 Sekunden Tempo 100 erreicht. Während es ein Vergnügen ist, diese Kraft zu spüren, kann man von all dem allerdings so gut wie nichts hören. Denn im Innenraum des Touareg V10 TDI hört man beim besten Willen nicht, dass unter der Motorhaube ein Diesel aktiv ist.

Selten haben wir ein derart leichtfüßiges professionelles Geländefahrzeug in der Hand gehabt, das man auf Landstraßen ganz bewusst zügeln muss, um nicht zu schnell zu werden, das auf freier Autobahn mit seiner Luftfederung wie eine Oberklasselimousine dahingleitet und das trotz seiner beachtlichen Dimensionen auch im dichten Stadtverkehr erfreulich handlich ist. Ein perfekter Sportler, ein perfekter Geländewagen, eine perfekte Luxuslimousine und ein perfekter Diesel – es ist VW als erstem Hersteller gelungen, all das überzeugend unter einen Hut zu bringen.

Das hat allerdings auch seinen Preis. Denn der bis zu 225 km/h schnelle Zehnzylinder-Diesel erreicht mit Sechsgang-Automatik und Luftfederung den stolzen Preis von 71 800 Euro und bleibt damit ein Ausnahmeauto, das zu besitzen man schon eine Menge Geld übrig haben muss. Aber um einen Touareg in die Hand zu bekommen, muss man nicht gar so tief in die Tasche greifen. Denn die Preise für den ersten Geländeprofi von VW mit überzeugenden Pkw-Qualitäten beginnen bereits bei 39 100 Euro für den 2.5 RS TDI mit 128 kW (174 PS). Da überrascht es kaum, dass man gerade bei diesem Modell mit erheblichen Lieferfristen rechnen muss. ivd

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