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Schule: Wenn Eis das Öl blockiert

Bei extremer Kälte wurden viele VW-Motoren zerstört

Die extreme Kälte der vergangenen Wochen brachte es an den Tag – bei den seit 1977 eingesetzten kompakten 1,0 und 1,4-Liter-Vierzylindern aus Aluminium mit Leistungen von 37, 44 und 55 kW (50, 60 und 75 PS) von Volkswagen konnte dann, wenn diese Motoren bei starker Kälte nur im Kurzstreckenbetrieb gefahren wurden, durch gefrorenes Kondenswasser im Motor die Ölzufuhr blockiert werden. Und das führte schon nach wenigen Minuten zu schwersten Motorschäden. Betroffen davon waren Fahrer der Modelle Lupo, Polo und Golf sowie einiger Seat- und Skoda-Modelle mit diesen Triebwerken, bei denen teure Motorreparaturen oder der Tausch des Aggregates notwendig wurden.

Die Häufung solcher Schäden hat Volkswagen überrascht. Denn normalerweise sollte es in einem Motor nicht zur Eisbildung kommen. Und wenn Motoren normale Betriebstemperaturen erreichen, dann verdampft auch alles Kondenswasser aus dem Kurbelgehäuse, das sich im Ölkreislauf sammeln könnte, so dass eine Eisbildung bei extrem tiefen Temperaturen ausgeschlossen ist. Doch beim extremen Kurzstreckenbetrieb werden die zum Verdampfen von Kondenswasser nötigen Temperaturen oft nicht erreicht. Deshalb hat Volkswagen für die neue Generation von Dreizylindertriebwerken eine sehr aufwändige Entlüftung für das Kurbelgehäuse entwickelt, die Wasseransammlungen wirksam verhindert.

Die fehlt allerdings bei den einige Jahre früher entwickelten und gebauten Vierzylindern, die erst im Rahmen der ständigen Verbesserungen durch konsequente Modellpflege mit einer wirksamen Entlüftung für das Kurbelgehäuse ausgestattet wurden. Doch inzwischen hat man auch erkannt, dass man dem Problem der Kondenswasserbildung auch bei den seit 1997 gebauten Motoren durch nachträglichen Einbau einer beheizten Kurbelgehäuseentlüftung beikommen kann. Deshalb bietet Volkswagen allen Fahrern von Fahrzeugen mit Motoren, die durch Kondenswasserbildung gefährdet sind, kostenlos den nachträglichen Einbau einer solchen beheizten Kurbelgehäuseentlüftung an. Dabei übernimmt es Volkswagen, die Fahrer solcher Fahrzeuge zu informieren.

Darüber hinaus hat man sich entschlossen, gegenüber allen Kunden, deren Motoren durch Eisbildung im Ölkreislauf beschädigt werden, für zehn Jahre und ohne Kilometerbegrenzung hundertprozentig kulant zu sein. Außerdem erstattet das Unternehmen alle Reparaturkosten in vollem Umfang zurück, die im Zusammenhang mit einer Vereisung im Ölkreislauf bereits entstanden sind. Damit übernimmt Volkswagen die Verantwortung für den inzwischen beseitigten konstruktiven Mangel bei den seit 1997 gefertigten Aluminium-Vierzylindern und dadurch mögliche Motorschäden und korrigiert seine in der Vergangenheit gegenüber zahlreichen Geschädigten, die wegen Schäden durch Eisbildung erhebliche Reparaturkosten tragen mussten, in vielen Fällen alles andere als kulante Haltung. Wer zu diesem Kreis gehört, sollte sich angesichts der neuen Position von Volkswagen jetzt umgehend mit Volkswagen in Verbindung setzen. ivd

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