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Schule: Wildwechsel-Warnschilderernst nehmen

Es passiert immer wieder. Da fährt man mit dem Auto bei beginnender Dämmerung auf einer durch dichte Wälder führenden Landstraße – und dann huscht plötzlich ein Schatten auf die Straße.

Es passiert immer wieder. Da fährt man mit dem Auto bei beginnender Dämmerung auf einer durch dichte Wälder führenden Landstraße – und dann huscht plötzlich ein Schatten auf die Straße. Ehe man überhaupt erfasst, was da vor einem passiert, gibt es einen Schlag und ein Wildschwein fliegt über die Fahrbahn, bleibt schwer verletzt am Straßenrand liegen.

Wildunfall. Rund 200 000 davon registriert die Statistik alljährlich. Und manche davon gehen alles andere als glimpflich ab. Denn rund 30 Autofahrer sterben jedes Jahr bei solchen Unfällen. Kein Wunder, wenn man einmal auf die Gesetze der Physik blickt. Denn ein Zusammenstoß bei Tempo 50 vervielfacht das Aufprallgewicht des Tieres auf etwa das 25-Fache seines Eigengewichts. Das aber bedeutet, dass aus einem etwa 40 Kilo wiegenden jungen Wildschwein beim Aufprall ein Schwergewicht von rund einer Tonne wird. Bei diesen Zahlen verwundert es dann auch nicht mehr, wenn die Frontpartie eines Autos nach einem solchen Aufprall schwerste Schäden zeigt, das Auto oft auch nicht mehr gefahren werden kann.

Gerade jetzt, wenn man morgens zwischen fünf und acht Uhr und abends zwischen 17 und 22 Uhr unterwegs ist, ist besonders hohe Aufmerksamkeit geboten. Das gilt vor allem für Strecken, an denen Wildwechsel-Schilder auf die drohende Gefahr hinweisen. Deshalb ist es ratsam, auf solchen Straßen vorausschauend und mit reduziertem Tempo zu fahren. Bis etwa Tempo 60, so zeigt die Erfahrung, kann Wild Fahrzeuge relativ gut einschätzen. Ist man schneller unterwegs, dann erhöht sich das Unfallrisiko auch mit Blick auf die dann längeren Bremswege. Und da man im Ernstfall meist besonders kräftig auf die Bremse treten muss, ist ein ausreichend großer Sicherheitsabstand unerlässlich.

Die Augen sollten nicht nur auf die Straße vor dem Fahrzeug gerichtet werden, sondern auch sehr sorgfältig den Straßenrand beobachten. Ist Wild in der Nähe der Straße zu sehen, dann muss man jederzeit damit rechnen, dass es aufschreckt und plötzlich auf die Fahrbahn springt. Deshalb sollte man abblenden und das Tempo verringern. Und quert tatsächlich ein Tier die Straße, dann bleibt es meist nicht bei einem Einzelgänger. Deshalb sollte man immer mit Nachzüglern rechnen und langsam fahren.

Wer bei Dunkelheit auf Waldstrecken unterwegs ist, sollte nach Möglichkeit mit Fernlicht fahren. Allerdings muss man darauf achten, dass weder der Gegenverkehr noch Fußgänger geblendet werden. Und sobald man ein Tier entdeckt, sollte man sofort abblenden, denn sonst bleibt es womöglich im hellen Scheinwerferlicht auf der Straße stehen.

Trotz aller Vorsicht wird es sich nicht immer vermeiden lassen, dass es zu einem Zusammenstoß mit Wild kommt. In diesen Fällen ist es nicht empfehlenswert, vor dem Aufprall noch hektische Ausweichmanöver zu machen. Besser ist es, mit aller Kraft auf die Bremse zu treten, das Lenkrad festzuhalten und auf den Aufprall zu warten. Denn die Gefahr für die Autoinsassen wird größer, wenn man durch Ausweichmanöver von der Straße abkommt und dann im Graben oder sogar an einem Baum landet.

Übrigens – jeder Wildunfall muss der Polizei angezeigt werden. Und auf keinen Fall darf man die Unfallopfer mitnehmen – das gilt als Jagdwilderei. ivd

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