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WIR MACHEN SCHULE: Frühstück rund ums Ei – Profis kochen mit Schülern

„Mit Kraft und Gefühl“ lautet die Ansage. Also dann: Zack, Kerbe ins Ei, beide Hände über den dampfenden Topf, mit den Daumen vorsichtig die Schale öffnen, das Ei gleitet ins Wasser.

„Mit Kraft und Gefühl“ lautet die Ansage. Also dann: Zack, Kerbe ins Ei, beide Hände über den dampfenden Topf, mit den Daumen vorsichtig die Schale öffnen, das Ei gleitet ins Wasser. Soweit der Profi. „Jetzt du!“, sagt Koch Robert Winkler und drückt Justin ein Ei in die Hand. Gefühl, aber zu wenig Kraft: Den Messerschwung hat Justin noch nicht ganz drauf, die Schale splittert. Aber schließlich landet auch sein Ei im heißen Wasser und wird pochiert.

„Lecker und fit“ heißt das Motto in der 10. Klasse der Fritz-Reuter-Oberschule aus Hohenschönhausen. Als Besuch zum Kochunterricht kommen Sous Chef Marcus Prahst aus dem Soho-House und sein Team. Im Gepäck: Eier, Müsli, Joghurt, Kräuter, Obst, Gemüse, Mehl, Essig. Außer Dreierlei vom Ei haben sie mit den Schülern Focaccia mit verschiedenen Kräutern, Birchermüsli und einen Frühstücksshake zubereitet.

„Die meisten Schüler essen regelmäßig und auch einigermaßen gesund“, erzählt die Klassenlehrerin Frau Schweda, „aber manchmal knallen sie sich eben auch morgens schon Chips rein.“

Das Kochen mit den Profis soll bei den 15- bis 16-Jährigen Lust auf Gesundes wecken und bleibt keine einmalige Aktion. Bis Ende des Jahres wird einmal im Monat gekocht: Im Oktober dreht sich zum Mittagessen alles ums Huhn: Von Brühe über Brust bis Nuggets. Einen Monat später stehen gesunde Snacks auf der Speisekarte und das Abendessen im Dezember wird angemessen weihnachtlich: Eine Gans soll in den Ofen.

In der Fritz-Reuter-Oberschule ist mittlerweile der Tisch gedeckt. Kurz bevor die Schüler ihr selbst zubereitetes Frühstück verzehren, sagt Jeremy: „Wir haben nicht nur lecker gekocht, sondern das Essen sieht auch richtig hübsch aus!“

Profi-Koch Marcus Prahst freut sich, für das Schulprojekt seinem stressigen Alltag im Soho-House entkommen zu sein. Was ist seiner Meinung nach die wichtigste Lektion für die Schüler? „Dass es leicht ist, mit wenig Geld etwas Vernünftiges zu kochen.“ 20 bis 25 Euro haben die Zutaten für das Frühstück gekostet, sagt er.

Außerdem hat Prahst darauf geachtet, dass die Kinder selbst kochen und nicht nur zugucken: „Dann probieren sie nämlich auch eher.“ Und tatsächlich: Nach dem Kochen gefräßiges Schweigen am Tisch. Übrig blieben nur leere Teller. kku

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