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Berlin: Schulen halten Video-Einsatz für erfolgreich Überwachungsboom blieb aber aus

Der Videoüberwachungs-Boom an Berlins Schulen ist ausgeblieben. Ein Jahr nachdem die Buckower Heinrich-Mann-Gesamtschule ihre erste Kamera installiert hat, ist nur eine Schule diesem Beispiel gefolgt.

Der Videoüberwachungs-Boom an Berlins Schulen ist ausgeblieben. Ein Jahr nachdem die Buckower Heinrich-Mann-Gesamtschule ihre erste Kamera installiert hat, ist nur eine Schule diesem Beispiel gefolgt. Eine weitere hat entsprechende Vorbereitungen getroffenen. Dies ergaben Tagesspiegel-Anfragen beim Datenschutzbeauftragten, beim Gesamtpersonalrat und bei Schulen.

Eine Ausstattung hat sich demnach nur die Kreuzberger Friedrich-Ludwig-Jahn-Hauptschule zugelegt. „Wir haben acht Videokameras installiert, um unsere beiden Schulhöfe überwachen zu können“, berichtet Schulleiter Jörg Carius. Anlass waren „mehrere schlimme Vorfälle, bei denen auch ein Kollege geschlagen wurde“. Überhaupt habe es „laufend“ Probleme gegeben, so dass das Bezirksamt letztlich bereit war, die Investitionen zu tragen. Carius resümiert, dass dank der Kameras die Vorfälle „deutlich abgenommen haben“. Offenbar habe die Überwachung bei den schulfremden Personen, die „bandenmäßig“ aufgetaucht seien, abschreckende Wirkung.

Positiv ist auch die Erfahrung an der Heinrich-Mann-Gesamtschule. „Lehrer, Schüler und Eltern sind zufrieden“, sagt Leiter Detlev Arndt. Er hatte – als Vorreiter – einen zweijährigen Antragsmarathon zu bewältigen, bevor im April 2004 eine Kamera am Eingangstor installiert werden konnte. Es ging nicht nur darum, die Gelder zu beschaffen, sondern auch die Erlaubnis des Personalrates und des Datenschutzbeauftragten zu bekommen. An Arndts Schule hatte es unter anderem Probleme mit ehemaligen Schülern gegeben, die den Schulhof unsicher machten. „Nach Installation der Kamera gingen die Besuche deutlich zurück“, erzählt Arndt. Drei Zwischenfälle hätten dank der Kamera aufgeklärt werden können, darunter ein Diebstahl und eine Beleidigung.

Von den Erfahrungen profitieren will jetzt auch die Charlottenburger Pommern-Hauptschule. Der Förderverein hat 300 Euro aufgebracht. Die abschreckende Wirkung werde auch ohne aufwändige Technik erreicht, steht für Schulleiter Dieter Hohn fest. Manfred Triebe vom Gesamtpersonalrat ist zwar nicht gerade begeistert davon, wenn Kameras das Schulleben „regeln“. „Aber wenn es den Lehrern hilft, ist es okay“, findet Triebe.

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