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Nicht schön und auch nicht selten: Die Modulen Ergänzungsbauten - hier ein Modell aus Alt-Glienicke - sind rechteckige Kästen. 72 sollen es werden in ganz Berlin. Allerdings lassen sich verschiedene Außenfarben wählen, und auch die Innenaustattung ist inzwischen variabler als zu Beginn.

© Susanne Vieth-Entus

Schulplanung in Berlin-Pankow: Fünf Jahre ohne eigene Mensa und Sporthalle

Die Schüler der Tesla-Gemeinschaftsschule sollen von 2017 an 1,3 km pro Tag zum Essen und zur Sporthalle laufen. Eltern und Grüne schlagen Alarm.

Fünf Jahre Planung und eine Lage, die schlimmer ist als zuvor: Das konstatieren die Eltern der Tesla-Schule in Prenzlauer Berg, nachdem feststeht, wie es für ihre Kinder weitergehen soll. Denn laut aktueller Planung steuert die Schule auf eine nochmal fünfjährige Übergangszeit ohne eigene Turnhalle und Mensa zu. Stattdessen sollen die Schüler ab Sommer 2017 täglich einen Weg von 1,3 Kilometern an der teilweise unübersichtlichen Conrad-Blenkle-Straße zurücklegen, um am Standort des ehemaligen Coubertin-Gymnasiums etwas zu essen zu bekommen oder Sport treiben zu können: Bis 2022/23 soll es dauern, bis auf dem eigentlichen Schulgelände eine neue Mehrzweckhalle für Mensa und Sport fertiggestellt ist. Angesichts dieser Aussicht warnen die Eltern, dass die ambitionierte Gemeinschaftsschule „vor die Hunde geht“.

Wie lange werden die Familien das mitmachen?

Auch die grüne Haushalts- und Bildungspolitikerin Stefanie Remlinger sieht die akute Gefahr, „dass die Familien das nicht mehr lange mitmachen“: Erst sei der Senat nicht bereit gewesen, eine Sanierung von 14 Millionen Euro zu finanzieren, inzwischen beliefen sich die Kosten aber auf 18,7 Millionen, so Remlinger: Wegen der Dringlichkeit soll jetzt ein Modularer Ergänzungsbau (MEB) entstehen, der aber keine Mensa beinhaltet, weshalb die Mensa in die neue Turnhalle integriert werden muss, was die Kosten in die Höhe treibt und lange dauert. An diesem Mittwoch ist das Planungsdesaster auf Druck der Grünen im Hauptausschuss. Remlinger appellierte an Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD), aus der Tesla-Schule eines der Modellprojekte für schnelleres Bauen zu machen, das Scheeres kürzlich angekündigt hatte.

Der Fall hat aber noch mehr Facetten, denn ursprünglich war die Sanierung des Tesla-Plattenbaus sowie eine neue Sporthalle mit Mensa und Lehrküche geplant. Dazu hatte es 2011 sogar einen Wettbewerb gegeben. "Doch seitdem passierte nichts außer Kürzungen an der Bauplanung", resümiert die Eltern AG Bau. Und nun sei absehbar, "dass hunderte Schüler bis 2023 auf einer Baustelle lernen, denn in dieser Zeit sollen die alte Sporthalle abgerissen, eine neue gebaut und die Freiflächen hergestellt werden".

Auch die Fachräume reichen nicht

Zudem beklagen die Eltern, dass der neue MEB nicht die für das naturwissenschaftliche Profil der Schule benötigten Fachräume hat. Tatsächlich sind die MEBs nur als Ansammlung von Unterrichtsräumen konzipiert: Fachräume, Mensa und Aula sollen sich im Haupthaus befinden. Die Tesla-Schule hat zwar ein Haupthaus, aber dort sind die Oberschüler untergebracht. Zudem gibt es auch dort keine Mensa und die Fachräume reichen nach Elternangaben nicht.

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