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Schwarz auf weiß: Berlin erhält den 300. Zebrastreifen

Er ist nicht aufzuhalten – der Zebrastreifen, der Fußgängern ein sicheres Überqueren der Fahrbahn ermöglichen soll. 2001 war er fast verschwunden; von einst über 700 Anlagen waren nur noch exakt 103 übrig geblieben. Dann kam die Wende auch in der Verkehrspolitik.

Der Senat setzte wieder auf die Streifen, die seither fleißig auf die Fahrbahnen gemalt werden. Am Donnerstag wird nun der 300. neue Zebrastreifen übergeben – auf der Erich-Weinert-Straße/Gudvanger Straße in Prenzlauer Berg.

Zebrastreifen machen nach Angaben der Unfallforschung der Versicherer (UDV) das Überqueren der Straße so sicher wie an Ampelanlagen – vorausgesetzt, die Vorgaben werden strikt umgesetzt. Und obwohl die Zebrastreifen mit allem Dran und Drum nur durchschnittlich etwa 30 000 Euro kosten, während Ampelanlagen in der Regel erst ab einem sechsstelligen Betrag zu haben sind, verschwanden die billigen Querungshilfen in den 60er Jahren vor allem im Westteil der Stadt. Die Autofahrer sollten nicht aufgehalten werden, die Zebrastreifen wurden wohl auch deshalb als angeblich unsicher eingestuft. Und für neue Anlagen fehlte ohnehin das Geld.

Bis der Senat im Jahr 2001 umsteuerte. Eine Million Mark stellte das Land damals für ein Sonderbauprogramm bereit, ein Jahr später blieb es bei der Million – aber nun als Euro. Somit hatte sich das Budget etwa verdoppelt. Seit dem Jahr 2012 sind 1,3 Millionen Euro bewilligt; der Versuch der Finanzverwaltung, den Betrag jetzt auf eine Million Euro zu drücken, war gescheitert.

Zahlreiche weitere Anlagen sind bereits angeordnet, aber noch nicht umgesetzt worden. Spektakulärstes Projekt dürften drei Streifen am Zeltinger Platz in Frohnau sein, die zusammen rund 223 000 Euro kosten sollen, weil die Fahrbahn durch sogenannte Gehwegvorstreckungen verengt und Kanäle der Wasserbetriebe sowie eine BVG-Haltestelle verlegt werden müssen. Ein Streifen ist bereits angebracht worden, die anderen sollen nach Angaben des Reinickendorfer Tiefbauamts dann Mitte Mai fertig sein.

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