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Berlin: Schwein haben

VON TAG ZU TAG Christian van Lessen über eine tierische Bereicherung des Stadtlebens Heute schon ein Wildschwein vor Augen gehabt, tot oder lebendig? Die Abschusszahlen der städtischen Forstbehörde haben sich jedenfalls mehr als verdoppelt, von knapp über 1000 im vorletzten auf 2333 im letzten Jahr.

VON TAG ZU TAG

Christian van Lessen über eine tierische Bereicherung des Stadtlebens

Heute schon ein Wildschwein vor Augen gehabt, tot oder lebendig? Die Abschusszahlen der städtischen Forstbehörde haben sich jedenfalls mehr als verdoppelt, von knapp über 1000 im vorletzten auf 2333 im letzten Jahr. Das bestätigt nur, dass mehr arme Schweine im Dämmerlicht vor die Flinten der Hochsitze von Grunewald oder Spandauer oder sonstigem Forst gelaufen sind. Wie viele Tiere sich aber mit Erfolg versteckten, also Schwein hatten, wissen wir nicht.

Sicher ist, dass es die überwiegende Mehrheit ist und dass sie sich in Berlin schweinisch wohlfühlt. Vielleicht gibt es schon doppelt so viele Wildschweine wie vor ein, zwei Jahren. „Etliche Tausend“ durchstreifen die Wälder, schätzt die Forstbehörde, was stark untertrieben und zurückhaltend klingt.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung als Oberaufseherin der Forsten sah sich gestern nach mehreren aktuellen Anlässen zur Mitteilung genötigt, dass sich „die Anwesenheit von Wildschweinen im Stadtgebiet in erhöhtem Maße bemerkbar macht“.

Wir denken an die spektakulären Schüsse im Schmargendorfer Wohngebiet unweit des Wilden Ebers, wo Forstleute zwölf Schweineleben ein garstiges Ende bereiteten. Wir erinnern uns, dass Säue bei Rot über den Alexanderplatz spazierten. Für den unumgänglichen Umgang mit Wildschweinen sind nun im Internet unter www.stadtentwicklung.berlin.de Tipps abzurufen.

Die Senatsbehörde will den Schweinen nicht böse Absichten unterstellen: Ihr Vorkommen, heißt es, „trägt zur Bereicherung des Stadtlebens bei“.

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