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Berlin: Schwielowsee-Schule: Eltern erwägen Bürgerbegehren

Die renommierte Schwielowsee-Grundschule in Schöneberg hat derzeit etwas von einem besetzten Haus. „Wir bleiben hier.

Die renommierte Schwielowsee-Grundschule in Schöneberg hat derzeit etwas von einem besetzten Haus. „Wir bleiben hier. Basta!“ steht auf einem Bettlaken zu lesen, das neben dem Eingang hängt. Im Januar war der ältesten Ganztagsschule West-Berlins ihre Schließung zum Schuljahr 2008 bescheinigt worden. Zuvor war vom Bezirk jahrelang eine Sanierung des asbestbelasteten Gebäudes, von dem derzeit keine akute Gesundheitsgefahr ausgehen soll, in Aussicht gestellt worden. Doch eine Arbeitsgruppe des Bezirksamts sah für die Schule zuletzt keinen Bedarf mehr. „Wir erwägen nun, einen Antrag auf ein Bürgerbegehren zu stellen, um die Entscheidung rückgängig zu machen“, erklärte Elternsprecher Eckhart Hermann am Freitag. Am Tag zuvor hatten Vertreter des Bezirksamts in einem Treffen mit Eltern und Lehrern die Räumung bedauert, aber verteidigt.

„Im fraglichen Bezirk besteht aufgrund sinkender Kinderzahlen ein Überangebot von Schulplätzen“, erklärte Schulstadtrat Dieter Hapel (CDU) den zum Teil aufgebrachten Eltern. Das Bezirksamt habe zunächst die Abwicklung der benachbarten Havellandschule präferiert, dies sei von der Senatsschulverwaltung aber untersagt worden. Dort waren in der Vergangenheit rund elf Millionen Euro investiert worden. Auch finanziell sei eine rund 11,5 Millionen Euro teure Sanierung der Schwielowsee-Schule bei einem jährlichen Budget von vier Millionen Euro nicht zu machen, so Hapel.

Die Havellandschule soll einen Teil der Schwielowsee-Schüler übernehmen. Wohin 2008 die übrigen Klassen umziehen werden, ist noch unklar. Noch nicht entschieden ist auch, wie das bald leer stehende Gebäude in der Monumentenstraße weiter genutzt werden soll. mho

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