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Berlin: Sechs zu null für Berlin

Polizei und Feuerwehr schlagen sich für ihren WM-Einsatz auf die Schultern Von den Erfahrungen wollen beide profitieren – bei der Leichtathletik-WM

Die Fußball-WM war für die Berliner Sicherheitsbehörden eine Herausforderung – und eine Lehrstunde für kommende Großereignisse. Dieses Fazit zogen leitende Beamte von Polizei und Feuerwehr auf einer Tagung zum Thema Katastrophenschutz. Das „Konzept ist auch für kommende Veranstaltungen tauglich“, sagte Detlev Peters von der Feuerwehr. Der WM-Beauftragte der Polizei, Dirk Würger, betonte, dass man „von den Erfahrungen profitieren“ werde, zum Beispiel bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft im Jahr 2009, die in Berlin stattfinden wird.

Detlev Peters sprach von einem „Sechs zu null“ für Berlin – sechs WM-Spiele und null Ereignisse. So habe es lediglich 533 Einsätze mit WM-Bezug gegeben, viel weniger als erwartet. Insgesamt habe es über 30 000 Einsätze in den vier WM-Wochen gegeben, 10 000 mehr als im Vergleichszeitraum des Jahres 2005. Durch die vielen Touristen habe es wesentlich mehr Rettungseinsätze gegeben, zudem war drei Mal der Ausnahmezustand ausgerufen worden wegen Sturms und starken Regens.

Auch die Polizei registrierte nur 4269 WM-Straftaten, sagte Dirk Würger auf dem vom Landesamt für Arbeitsschutz organisierten Kongress. „Man wusste vorher nicht, dass die Stimmung so gut und unkompliziert wird“, sagte er. Auf der Fanmeile hatte es nur einen Zwischenfall gegeben, als ein geistig Verwirrter sein Auto in die Menschenmenge steuerte und mehrere Personen verletzte.

Heiterkeit auf dem Kongress löste Kriminaltechniker Lothar Fiedler aus. Er zeigte zwei Aufnahmen aus dem Olympiastadion, eine vom DFB-Pokalendspiel im Mai, das andere von einem WM-Spiel. Die eigentlich wegen der Terrorgefahr im Stadion eingesetzten Experten entdeckten erstaunliche Unterschiede mit dem Gasspürgerät. Beim Gas-Scan des Pokalendspiels leuchten viele rote Wolken auf den Rängen, beim WM-Spiel nicht. Den Unterschied erklärte Fiedler so: Beim Pokal wurde viel Alkohol getrunken, bei der WM nicht. Dass die Spezialisten ihr sensibles Gasspürgerät bei allen WM-Spielen auf einem der Stadiontürme in Position gebracht hatten, war bisher geheim. Das Gerät erkennt neben Alkoholfahnen auch Gaswolken in fünf Kilometern Entfernung.

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