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Berlin: Selbst ist der Passagier

Die Abfertigung geht künftig per Automat

Im Supermarkt funktioniert sie schon lange, nun soll sie bald auch im Flughafen Alltag werden – die Selbstbedienung. Was heute noch verhältnismäßig wenige Passagiere praktizieren, wird dann selbstverständlich sein: Der Flug beginnt bereits zu Hause. Am Computer wird nicht nur die – beste – Flugverbindung gesucht, sondern auch gleich gebucht. Anschließend wird die Bordkarte ausgedruckt.

Wer sie noch nicht zu Hause erhalten hat, bekommt die Karte am Flughafen von einem Automaten. Dort muss nur die Buchungsnummer eingegeben werden, die man per Internet erhalten hat. Aus dem Automaten kommen dann auch die sogenannten Labels fürs Gepäck, die die Passagiere dann selbst an ihren Koffern und Taschen befestigen müssen, die sie aufgeben wollen. Rund 120 dieser Check-in-Automaten sollen im Terminal von Berlin-Brandenburg International (BBI) stehen.

Auf Schalterpersonal trifft der Fluggast dann zum ersten Mal am sogenannten Drop-off-Point, wo das Gepäck abgegeben wird. Dort kontrolliert ein Mitarbeiter, ob die Gepäcklabels so angebracht sind, dass sie maschinell gelesen werden können, damit die Koffer und Taschen später auch automatisch sortiert werden können. Später soll auch noch die Kontrolle durch den Mitarbeiter wegfallen. Eine „Vollautomatik“ – vom Buchen bis zur Gepäckabgabe – sei schon heute möglich, wenn man es will, sagen die Planer.

Deshalb werden nur noch 10 bis 15 Prozent der Check-in-Schalter, die für BBI geplant sind, weiter nach der herkömmlichen Methode abfertigen können. Nur dort erhalten Passagiere, die das Internet oder die Automaten scheuen, wie bisher ihren Flugschein und die Bordkarte.

Die Automatisierung soll die heute übliche Wartezeit vor den Schaltern verkürzen. Die Planer haben schon exakte Vorgaben gemacht: Vor den Automaten sollen Passagiere nicht länger als fünf Minuten warten müssen, bei den Drop-off-Schaltern ist die Höchstwartezeit mit zehn Minuten veranschlagt, was dann auch für die anschließende Sicherheitsüberprüfung gilt.

Auch die Passkontrollen könnten sich beschleunigen, wenn die Passagiere mit biometrischen Daten überprüft werden. Auch dieses Verfahren wird bereits an einigen Flughäfen praktiziert. Bei diesem Verfahren werden typische biologische Merkmale computergestützt erkannt. Dazu gehören der Finger- oder Handabdruck, das Gesicht, die Augen und angeblich sogar der Körpergeruch.

Beschleunigen lässt sich die Abfertigung auch, wenn das Gepäck bereits außerhalb des Flughafens aufgegeben wird. Im neuen Berliner Hauptbahnhof war zwar ein Check-in-Schalter für Fluggäste erwogen worden, eingerichtet hat man ihn aber nicht. Ob es diese Möglichkeit geben wird, wenn der BBI eröffnet ist, steht derzeit nicht fest. Am Ende werden die Kosten entscheidend sein.

Vorbereitet haben sich die Planer am Flughafen jedenfalls auf ein Check-inVerfahren in der Stadt, das es auch in Hotels geben könnte. In die Decke des Flughafenbahnhofs werden Öffnungen eingebaut, durch die das mit dem Zug kommende Gepäck direkt zum Gepäckband gelangen kann. kt

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