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Berlin: Selbstvergessen im Bellevue

Mark Schumann spielt Cello mit geschlossenen Augen, selbstvergessen und routiniert. Dass Christina und Johannes Rau vor ihm sitzen, bringt ihn nicht aus der Ruhe – so als würde er seit 30 Jahren von einem Konzertsaal zum nächsten eilen.

Mark Schumann spielt Cello mit geschlossenen Augen, selbstvergessen und routiniert. Dass Christina und Johannes Rau vor ihm sitzen, bringt ihn nicht aus der Ruhe – so als würde er seit 30 Jahren von einem Konzertsaal zum nächsten eilen. Mark Schumann ist 13 Jahre alt. Auch die vier Musiker des Barockensembles „L’Ornamento“, die Geigerin Tanja BeckerBender, der Pianist Jie-Hua Zhu und 20 weitere Musiker beherrschen nicht nur ihre Instrumente wie Profis, sondern bewegen sich auf der Bühne, als sei sie ihr Zuhause. Die meisten sind Anfang 20.

Man kann sich gut vorstellen, dass ihnen in einigen Jahren die Herzen der Klassikliebhaber in den großen Konzerthäusern der Welt ebenso zufliegen werden, wie am Donnerstagabend die der rund 200 Gäste im Schloss Bellevue. Dorthin hatte der Bundespräsident die 28 Nachwuchskünstler zu einem Konzert eingeladen. Der Anlass ist das 40-jährige Jubiläum der Deutschen Stiftung Musikleben, Rau ist deren Schirmherr. Die wohltätige Organisation unterstützt die hochbegabten Nachwuchskünstler durch Stipendien und Preise, etwa beim Wettbewerb „Jugend musiziert“. Durch den Abend führte mit mütterlichem Stolz Irene Schulte-Hillen: Die Gattin des Aufsichtsratschef der Bertelsmann AG leitet die Stiftung seit zehn Jahren. In der ersten Reihe saßen Arend Oetker und Liz Mohn, die die jungen Talente finanziell fördern. Bertelsmann finanziert die Geschäftsstelle. Andächtig lauschten auch Rita Süßmuth, Ex-ZDF-Intendant Dieter Stolte und Ulrich Deppendorf, der Leiter des ARD-Hauptstadtbüros. Kuratoriumsmitglied Ignes Ponto, die in Amerika weilt, ließ herzliche Grüße ausrichten. clk

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