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Berlin: Seltene Töne

Die Schönberg-Oper „Moses und Aron“ hatte Premiere in der Staatsoper

STADTMENSCHEN

So unvermittelt, wie Arnold Schönbergs Oper „Moses und Aron“ endet – der dritte Akt fehlt – so überraschend ist auch die Musik: lange, geflüsterte, gerufene und dissonante Chöre. Am Sonntag hatte das Werk in der Staatsoper Unter den Linden Premiere. Daniel Barenboim dirigierte, Intendant Peter Mussbach entwarf Bühnenbild und Szenenspiel, Willard White sang den Moses und schließlich wird das Stück nur selten aufgeführt. Kameramann Michael Ballhaus sah die Oper zum ersten Mal, und das, obwohl er bekennender Schönberg-Fan ist. Die schwierige Materie – für ihn kein Problem: „Ich habe mich eingelesen.“ Denn das Thema ist kompliziert: Moses streitet mit seinem Bruder Aron darüber, ob man Gott abbilden darf. Das ist für Schauspielerin Adriana Altaras die perfekte Einspielung auf das jüdische Pessachfest, das heute beginnt. Schönberg ist nicht der Fall von Adlon-Chef Jean van Daalen , der mit seiner Frau Marylea die Premierenfeier ausrichtete. Die Inszenierung fand er interessant. „Ich habe mit meiner Frau gerätselt, ob die schwarzen Kostüme und die Sonnenbrillen der Sänger ,Men in Black’ oder ,Matrix’ entnommen waren.“ Die Leuchtschwerter sind von den Jedi-Rittern aus „Krieg der Sterne“, da ist er sich sicher. Hingegen völlig begeistert war Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker . Er schwärmte: „Eine unglaubliche Leistung vom Chor!“ So sah das auch Daniel Barenboim: „Ich kann mir nicht vorstellen, wie man diese Partitur auswendig lernen kann, dazu die Bewegungen, mit Sonnenbrille, im Dunkeln!“ Da fand auch die Premierengesellschaft keine Worte mehr – vor Lachen.cof

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