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Ein Pfleger und Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem mit dem Giraffengazellenbaby Tayo.

© Pressefoto Wagner

Seltener Nachwuchs: Giraffengazelle Tayo im Tierpark vorgestellt

Die Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Los Angeles erstreckt sich auch auf die Zoos beider Städte. Ein erster großer Erfolg: Der jüngste Nachwuchs im Tierpark, die europaweit erste Giraffengazellen-Geburt seit 49 Jahren.

Von der Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Los Angeles sollen nicht nur die Menschen profitieren, sondern auch die Tiere: Die Zoos sollen enger zusammenarbeiten – etwa bei der Erhaltungszucht ausgewählter Tierarten oder beim Fundraising für Artenschutzprojekte. Vor einem Jahr hatten US-Botschafter John B. Emerson und der Berliner Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem ein entsprechendes Memorandum unterzeichnet. Am Freitag präsentierten beide das erste Resultat der tierischen transatlantischen Kooperation: das Giraffengazellenjunge „Tayo“ im Tierpark.

Das Tierbaby würde mit seinen großen Augen, der zarten Schnauze, dem langen Hals und den großen Ohren in jedem Disneyfilm bezaubern. Tayo ist zudem europaweit der erste Nachwuchs bei den seltenen Giraffengazellen seit 49 Jahren. Und seine Elterntiere stammen aus den USA: Innerhalb des nordamerikanischen Erhaltungszuchtprogrammes für Giraffengazellen hatte der Tierpark bereits im Mai 2013 Südliche Giraffengazellen von dort bekommen. Aus dem Zoo von Phoenix stammen das Männchen Jack (geb. 2007) und das Muttertier Amelia (2011), aus dem Zoo Los Angeles kommt Jess, Tayos Vater (2012).

Die Elterntiere in der kleinen Gruppe Gerenuks, wie die in Ostafrika beheimaten Gazellen auch genannt werden, kamen also noch während der Ära des alten Zoo- und Tierparkdirektors Bernhard Blaszkiewitz nach Berlin. Ihm waren auch viele besondere Nachzuchten geglückt. Nun freut sich aber sein Nachfolger Knieriem darüber, dass nach dem Tod der letzten Giraffengazelle 1979 im Zoo Frankfurt am Main noch Artgenossen in Berlin leben – als einzige in Europa. Bereits am 27. Februar hat Giraffengazelle Amelia das Männchen geboren. Und nun bat Knieriem am Freitag den amerikanischen Botschafter John B. Emerson mit seiner Ehefrau Kimberly in den Tierpark zur Taufe.

"Geboren, um glücklich zu sein"

Die Emersons hatten sich laut Zoo auf den Namen Tayo geeinigt. „Der Name Tayo bedeutet ,geboren, um glücklich zu sein‘. Wir hoffen, dass den Besuchern, die ihn sehen, die fragile Schönheit unserer Wildtiere bewusst wird und sie sich für ihren Schutz einsetzen – und Tayo tatsächlich ein glückliches Leben führen wird“, sagte Kimberly Emerson, übrigens ehemalige Präsidentin der „Los Angeles Zoo Commission“. Tayo sei „ein passendes Sinnbild für den Frühling und die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Los Angeles Zoo und dem Berliner Zoo und Tierpark“.

Giraffengazellen schon seit 5600 Jahren bekannt

Als Partnerstädte kooperieren Berlin und Los Angeles seit Jahrzehnten etwa in Sachen Justiz und Sozialarbeit, es gibt einen Austausch bei den Feuerwehren und von anderen Behörden. Nun erhoffen sich viele Berliner auch Neuerungen für die besucherstärksten Freizeiteinrichtungen Berlins, Zoo und Tierpark. Und zwar durch den für sein „Edutainment“ bekannten Zoo in Los Angeles, Kalifornien. Zoos und Tierparks haben für Knieriem die wichtige Funktion des Artenschutzes und der ökologischen Bildung. Tayos Artgenossen wurden schon im alten Ägypten von 5600 vor Christus abgebildet. Gerenuks trinken kein Wasser, sondern stellen sich hoch auf und knabbern gern Laub von Bäumen. Nur noch 70 000 Tiere gibt es in Afrika, immer weniger werden es durch die Jagd.

Große Aufgaben für den kleinen Tayo

Die erstgebärende Mutter versorgt ihr Junges laut Zoo bestens. Noch bleiben beide aber im Stall. Erst wenn die Temperaturen dauerhaft auf über 16 Grad Celsius stiegen, könnten die Tierparkbesucher Tayo und die anderen Gazellen auf der Außenanlage beobachten. „Unser gemeinsames, langfristiges Ziel ist es, den Bestand dieser in Körperbau und Verhalten einzigartigen Gazellenart in Europa zu etablieren. Tayo ist der erste wichtige Schritt dazu“, sagte der Zoo- und Tierparkdirektor noch. Es warten also große Aufgaben auf den kleinen Tayo.

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