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Berlin: Senat begrüßt Pläne für den Tränenpalast

„Haus der Geschichte“ würde den Ort aufwerten

„Haus der Geschichte“ würde den Ort aufwerten Das Interesse des Bonner „Hauses der Geschichte“, den Tränenpalast als „kleine Dependance“ zu nutzen, wird vom Berliner Senat begrüßt: „Wir würden uns über ein stärkeres Engagement freuen, da es diesen historischen Ort aufwerten würde“, sagte Kulturstaatssekretär André Schmitz gestern. Zu den Vorschlägen der CDU, dem Tränenpalast im Gesamtkonzept zum Mauergedenken eine größere Bedeutung einzuräumen, bemerkte Schmitz: „Der Tränenpalast war immer ein integraler Bestandteil des von Senat und Abgeordnetenhaus verabschiedeten Konzepts.“

Schmitz betonte, dass die Gestaltung des Gedenkortes Bernauer Straße „Verstand und Gefühl der Besucher gleichermaßen ansprechen und erreichen werde“. Er wies damit die Kritik von CDU-Chef Friedbert Pflüger zurück, der in einem Schreiben an seinen Parteifreund Kulturstaatsminister Bernd Neumann das Gedenkkonzept für die Bernauer Straße in Frage gestellt hatte, weil „die Schrecken der Mauer nicht ausreichend zum Ausdruck“ kämen.

Auf offene Ohren stößt Pflüger in der Senatskanzlei mit seinem Vorschlag, eine zweiwöchige, internationale Veranstaltung mit umfangreichem Rahmenprogramm zum zwanzigsten Jahrestag des Mauerfalls im Jahr 2009 zu veranstalten. „Das ist sicher eine gute Idee“, sagte Thorsten Wöhlert. Der Sprecher der Kulturverwaltung verwies aber zugleich darauf, dass auch der Senat und zahlreiche Berliner Einrichtungen Veranstaltungen zu diesem wichtigen Datum diskutierten.

Der Vorschlag der Berliner CDU, das Gesamtkonzept für die Mauergedenkstätten bereits im Jahr 2009 und nicht erst 2011 zu realisieren, sei technisch kaum zu realisieren, sagte Wöhlert. Der Erwerb von Grundstücken an der Gedenkstätte Bernauer Straße und die bei öffentlichen Verwaltungen vorgeschriebenen Ausschreibungen von Baumaßnahmen stünden einer raschen Realisierung im Wege. Unklar sei auch, ob der Tränenpalast bereits in zwei Jahren nutzbar ist.

Eigentümer des Tränenpalastes sowie der umliegenden Grundstücke ist der Hamburger Entwickler Harm Müller- Spreer. Er hat dort mit der Errichtung eines Neubaus mit einer Gesamtfläche von rund 40 000 Quadratmetern begonnen. Müller-Spreer hat sich vertraglich verpflichtet, den Tränenpalast für eine kulturelle Nutzung zur Verfügung zu stellen. Zunächst will er das Baudenkmal jedoch sanieren – aber erst nach Fertigstellung des Neubaus Ende 2008. ball

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