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Berlin: Senat stellt kruzfristig 200.000 Mark zur Verfügung, um die Schließung zu verhindern

Das Dokumentationszentrum Berliner Mauer an der Bernauer Straße kann weiter arbeiten. Der Senat stellt fürs Erste 200 000 Mark zur Verfügung, um die Schließung des von Touristen sehr gut besuchten Zentrums zu verhindern, wie Senatssprecher Michael-Andreas Butz gestern sagte.

Das Dokumentationszentrum Berliner Mauer an der Bernauer Straße kann weiter arbeiten. Der Senat stellt fürs Erste 200 000 Mark zur Verfügung, um die Schließung des von Touristen sehr gut besuchten Zentrums zu verhindern, wie Senatssprecher Michael-Andreas Butz gestern sagte. Der Trägerverein des Mauer-Museums hatte letzte Woche die Schließung zum 30. April wegen Geldmangels angekündigt. Die Einrichtung neben der Mauer-Gedenkstätte war erst zum 10. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November 1999 eröffnet worden.

Der Bund hatte für den Start des Dokumentationszentrums 500 000 Mark, das Land Berlin 280 000 Mark bereitgestellt. Dieses Geld ist aufgebraucht. Der Trägerverein hatte für die weitere Arbeit 517 000 Mark beantragt. Die Finanzierung aus dem Hauptstadtkulturfonds sei aber abgelehnt worden, sagte Butz. Die Senatsverwaltung für Kultur habe dann "vergessen", die Mittel für den Landeshaushalt 2000 anzumelden, so Butz. Für die Zukunft des Zentrums solle der Verein nun bis Mitte des Jahres ein Finanzierungskonzept ausarbeiten. Neben Landesmitteln müsse der Bund zur finanziellen Beteiligung bewegt werden, da es sich um eine "nationale Aufgabe" handele. Auch privates Sponsoring sei eine Möglichkeit.

Beim Bund heißt es dagegen bisher, der Betrieb des Zentrums sei Sache des Landes. Aus einer einmaligen Förderung könne keine Verpflichtung abgeleitet werden. Der Trägerverein weist darauf hin, dass man das Konzept mit dem Senat abgestimmt habe, sieht aber auch eine gemeinsame Finanzierungsaufgabe von Bund und Land.

Die Bernauer Straße gilt als trauriges Symbol der Teilung. Die Straße gehörte in voller Breite zum Westen (Wedding), die Häuser auf der einen Seite zum Osten (Mitte). Beim Mauerbau sprangen Menschen aus den Fenstern in den Westen - oder in den Tod; die Bilder gingen um die Welt. Die Häuser und die Versöhnungskirche wurden später gesprengt. Aus einem Mauerstück und einer überdimensionalen Stahlplatte wurde für 2,3 Millionen Mark aus Bundesmitteln die Mauer-Gedenkstätte errichtet.

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