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Berlin: Senat stellt Weichen für die S-Bahn Ausschreibung

und neue Züge in Sicht.

Nach langem Abwarten bereitet der Senat jetzt die Zukunft der S-Bahn vor. Am 14. Februar solle im EU-Amtsblatt eine Vorabinformation zu den Anforderungen an die künftigen Züge veröffentlicht werden, kündigte Verkehrssenator Michael Müller (SPD) am Montag an. Und Mitte März will der Senat entscheiden, auf welchem Weg der künftige Betreiber gesucht wird. Der Koalitionspartner CDU favorisiert eine Ausschreibung für Teile des Netzes; in der SPD gibt es Bestrebungen, die S-Bahn unter der Leitung der BVG oder eines neuen Landesunternehmens fahren zu lassen.

Hersteller hätten nach der EU-Veröffentlichung Gelegenheit, ihre Angebote für neue Züge vorzustellen, sagte Müller. Nach bisherigen Überlegungen sollen die Fahrzeuge klimatisiert sein und mehr Platz als bisher für Fahrräder erhalten. Eine Entscheidung, wer die Züge finanziert – das Land selbst oder der künftige Betreiber – sei noch nicht gefallen, sagte Müller weiter. Beschafft werden sollen 194 Doppelwagen, die nach bisherigen Schätzungen zwischen 600 Millionen Euro und einer Milliarde Euro kosten werden.

Bis neue Züge auf den Schienen stehen, vergehen nach Angaben von Fachleuten rund fünf Jahre. Eine Entscheidung zum weiteren Vorgehen sei jetzt „überfällig“ gewesen, sagte Müller. Ursprünglich hatte seine Vorgängerin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) vor einem Jahr so weit sein wollen, um die Weichen bis zum Auslaufen des Verkehrsvertrags stellen zu können.

Kommt es zur Ausschreibung von Teillosen – vorgesehen ist hier zunächst der Ring und seine südöstlichen Zulaufstrecken – könnte das Vergabeverfahren im Sommer gestartet werden. Die Dauer ist auf etwa 20 Monate veranschlagt.

Bewerben würde sich nach derzeitigem Stand auf jeden Fall die Bahn AG mit ihrer Tochter S-Bahn GmbH. Auch Konkurrenten haben bereits Interesse signalisiert. Schon mehrfach war die Bahn bei der Ausschreibung von S-Bahn-Netzen allerdings als einziger Bewerber ins Rennen gegangen. Auch bei der Vergabe des Stadtbahn-Netzes im Regionalverkehr hatte es zuletzt nur zwei Angebote gegeben. Klaus Kurpjuweit

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