zum Hauptinhalt

Berlin: Senat will Vorrat an Grippemitteln nicht aufstocken

Trotz der jetzt auch in Deutschland grassierenden Vogelgrippe wird Berlin seinen Vorrat an antiviralen Medikamenten für Menschen nicht aufstocken. Die Zahl der angeschafften Behandlungsportionen entspreche dem, was im Falle einer weltweiten Grippeepidemie mit einem mutierten Vogelgrippe-Virus medizinisch sinnvoll sei, sagt Roswitha Steinbrenner, Sprecherin der Senatsgesundheitsverwaltung.

Trotz der jetzt auch in Deutschland grassierenden Vogelgrippe wird Berlin seinen Vorrat an antiviralen Medikamenten für Menschen nicht aufstocken. Die Zahl der angeschafften Behandlungsportionen entspreche dem, was im Falle einer weltweiten Grippeepidemie mit einem mutierten Vogelgrippe-Virus medizinisch sinnvoll sei, sagt Roswitha Steinbrenner, Sprecherin der Senatsgesundheitsverwaltung. Derzeit sind für Hauptstädter 245 000 Therapiedosen der Mittel Tamiflu und Relenza eingelagert. Diese würden im – bisher nicht eingetretenen – Falle einer von Mensch zu Mensch übertragbaren Vogelgrippe-Variante zur Behandlung von etwas über sieben Prozent der Berliner ausreichen. Damit sollen vor allem erkrankte Mitarbeiter von Krankenhäusern, Polizei und Feuerwehr therapiert werden sowie Menschen, die durch andere Krankheiten so geschwächt sind, dass die Grippe für sie lebensgefährlich werden könnte. Eine vorbeugende Behandlung zur Eindämmung der Epidemie ist in Berlin nicht vorgesehen. Das für Infektionskrankheiten zuständige Robert-Koch-Institut empfiehlt dagegen einen Arzneivorrat, der für 20 Prozent der Bevölkerung reicht.

Berlin halte sich mit seiner Vorsorgestrategie an den Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz, sagt Steinbrenner. Allerdings haben manche Bundesländer deutlich mehr Arznei beschafft, andere aber auch weniger als Berlin. „Die Medikamente können den Verlauf der Krankheit um ein bis zwei Tage verkürzen und Komplikationen mildern“, sagt Steinbrenner. Aber es sei nicht nachgewiesen, dass sie auch die Sterblichkeit veringern könnten. Man setzte deshalb verstärkt auf einen Impfschutz. Die Bundesregierung habe Vorsorge getroffen, dass nach dem möglichen Ausbruch einer Epidemie binnen 16 bis 20 Wochen 160 Millionen Impfdosen zur Verfügung stünden, sagt Steinbrenner.

Unterdessen bestellen Berliner im Internet bereits Atemschutzmasken, weil sie befürchten, dass das Virus bald von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. „Ich musste Mundschutzmasken mit Atemventil für 13,50 Euro schon mal nachbestellen“, sagt eine Mitarbeiterin der Apotheke in den Potsdamer Platz Arkaden. Das auch bei Vogelgrippe eingesetzte Grippemittel Tamiflu sei noch auf Lager, das Medikament Relenza habe man wegen Lieferengpässen nicht bekommen. Eine Apothekerin aus Steglitz betonte, dass man sich nicht einfach mit Medikamenten ausstatten solle und sich dann in Sicherheit wähnen könne – bei Symptomen sei der Weg zum Arzt unabdingbar.I.B., kög

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false