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Berlin: Senatoren im Tagesspiegel-Test - Peter Radunski lag mehr die Kultur und weniger die Wissenschaft am Herzen

Ganz laut "Hier" hatte Peter Radunski gerufen, als das Amt des Kultur- und Wissenschaftssenators zu vergeben war. Radunski, zuvor Bundes-/Europasenator und zudem CDU-Wahlkampfprofi, ist ein Genussmensch und umtriebig, beide Vorlieben konnte er in seinem Ressort in den letzten vier Jahren ausleben wie kaum zuvor.

Ganz laut "Hier" hatte Peter Radunski gerufen, als das Amt des Kultur- und Wissenschaftssenators zu vergeben war. Radunski, zuvor Bundes-/Europasenator und zudem CDU-Wahlkampfprofi, ist ein Genussmensch und umtriebig, beide Vorlieben konnte er in seinem Ressort in den letzten vier Jahren ausleben wie kaum zuvor. Radunski hat weder die Kultur mit intellektuellen Visionen überfrachtet, noch hat er der Wissenschaftslandschaft mit eigenen Impulsen das Leben schwer gemacht. Radunski ist in erster Linie der Kultur und mehr nebenbei als im Hauptberuf auch für die Wissenschaft verantwortlich gewesen.

Das hat seinen Grund im Wesentlichen darin, dass Radunski neben seinem persönlichen Faible für die Kultur auch strategisch geschickt die Materie zur Profilierung der eigene Partei genutzt hat. Als zunächst von der Szene verlachter "Zigeunerbaron" oder "Kugelblitz" gestarteter Senator, hat Radunski über eine Legislaturperiode eine Pro-Kultur-Kampagne sondergleichen initiiert. Kultur als Standortfaktor bekam unter seiner Regie ebenso mehr Gewicht, wie sie mit einem Mehr an spielerischer Leichtigkeit auf der politischen Bühne inszeniert wurde. Kultur, egal welcher Couleur, wurde von Radunski positiv besetzt als wertvolles Gut auch vor dem harten Einspardruck verteidigt. Dabei kam ihm unzweifelhaft zu Gute, dass Radunski sich mit einem kleinen, jungen und effektiv arbeitenden Team umgeben hat, das ihm den Zugang zu neuen Trends und kulturellen Richtungen ermöglichten, die ihm aus eigenen Antrieb höchstwahrscheinlich verschlossen geblieben wären. Frei nach dem Motto - "Ich muss nicht immer wissen, wo es lang geht. Ich muss nur wissen, wer mir den Weg weist" - agierte Radunski unter dem Strich als Kultursenator äußerst erfolgreich. Mit einem unlöschbaren Makel wie sein Vorgänger Roloff-Momin (SPD), der sich nicht gegen die Schließung des Schiller-Theaters zur Wehr setzte, musste Radunski seine Legislaturperiode nicht beenden. Geht es nach ihm, folgt noch eine weitere. Denn sein größtes Pfund ist, dass ihm der Job einfach Spaß macht.

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