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Berlin: Senatorin für feste Radarfallen Polizei setzt lieber

auf mobile Geräte

Die Zahl der Fußgänger und Radfahrer, die in Berlin bei Unfällen schwer verletzt oder getötet werden, soll in den nächsten Jahren deutlich gesenkt werden. Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge Reyer (SPD) will deswegen gegen Raser vorgehen – mit stationären Geschwindigkeitskontrollen. An Straßen, auf denen erfahrungsgemäß häufig schneller als erlaubt gefahren wird, sollen so genannte Starenkästen aufgestellt werden, die Schnellfahrer blitzen. Gedacht ist an zehn solcher Geräte, unter anderem am Saatwinkler Damm in Charlottenburg-Nord und am Mühlendamm in Mitte, sagte die Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung, Manuela Damianakis.

Überhöhte Geschwindigkeit ist eine der Hauptunfallursachen in der Stadt. Die Maßnahme soll mit dem „Verkehrssicherheitsprogramm“ des Senats im Sommer kommenden Jahres beschlossen werden. Mit dem Programm will der Senat die Stellung Berlins im EU-Vergleich verbessern. Derzeit liege die Stadt auf einem „ungünstigen Rang“, sagte Damianakis. Das Risiko, als Fußgänger oder Radler in Berlin bei einem Unfall verletzt oder getötet zu werden, sei hier deutlich höher als in anderen europäischen Städten.

Für die Polizei hingegen sind stationäre Geschwindigkeitskontrollen kein geeignetes Mittel, um Raser auszubremsen. Da sich die Standorte schnell herumsprächen – inzwischen gibt es sogar so genannte „Blitzer-Atlanten“, in denen bundesweit die Standorte der Geräte verzeichnet sind –, werde nur in kurzen Abschnitten um den Blitzer langsam gefahren, fürchten Verkehrsexperten. Deshalb hat Berlin bisher auf diese stationären Kontrollen verzichtet und setzt auf transportable Geräte. „Raser sollen zu jeder Zeit und an jedem Ort in Gefahr schweben, von uns erwischt zu werden“, sagt ein Beamter. Über das Problem ist sich die Stadtentwicklungssenatorin im Klaren: „Es ist kein Allheilmittel, aber einen Versuch wert“, sagt ihre Sprecherin.weso

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