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Berlin: Senatorin ordnet Aufzugs-Reparatur an

Ein Jahr lang tat sich an der Landsberger Allee nichts

Gut ein Jahr lang tat sich nichts – und dann ging nach einem Tagesspiegel-Anruf alles ganz schnell: Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) ordnete jetzt an, dass der Aufzug zum S- Bahnhof Landsberger Allee auf Kosten der Verwaltung repariert und wieder in Betrieb genommen wird.

Am S-Bahnhof hat sich seit Jahren eine Posse abgespielt. Leidtragende waren die Fahrgäste, die auf einen Aufzug angewiesen sind. Die zu DDR-Zeiten errichtete Rampe vom Bahnsteig zur Straße war 1997 abgerissen worden, weil sie dem Bau der Landsberger Arkaden im Weg stand. Der Bauherr musste damals als Ersatz einen provisorischen Aufzug bauen, für den er dann auch zuständig war.

Notwendige Reparaturen seien von Anfang an nur verzögert ausgeführt worden, sagte S-Bahnsprecher Ingo Priegnitz. Als die Arbeiten am Rohbau mangels Geld eingestellt wurden, war es auch mit der Wartung des Aufzugs vorbei. Seit gut einem Jahr ist er nun außer Betrieb.

In der Vergangenheit hatte die Senatsverwaltung nach Angaben von Priegnitz auf Bitten der S-Bahn, die Anlage zu reparieren, auf die unklare Rechtslage verwiesen und nichts unternommen. Der Empfehlung, den Aufzug mit allen Rechten und Pflichten zu übernehmen, wollte wiederum die S-Bahn nicht folgen; schon wegen der unklaren Rechtslage. Erst die neue Stadtentwicklungssenatorin sprach jetzt ein Machtwort, nachdem der Tagesspiegel nachgefragt hatte.

Jetzt hofft die S-Bahn, dass die Senatorin auch bei der Unterführung des Zugangsbauwerks zum Bahnhof so schnell reagiert. Während die S-Bahn für den Bahnsteig und die nördlichen Ausgänge zum Velodrom und zur Storkower Straße zuständig ist, gehört die anschließende Unterführung der Stadtentwicklungsverwaltung, während für die Treppen zur Straßenbahnhaltestelle wiederum die BVG verantwortlich ist.

Doch den Fahrgästen ist dieser Kuddelmuddel egal. Über die total verdreckte und stinkende Unterführung, in der nur noch wenige Leuchten funktionieren, beschweren sie sich stets bei der – nicht zuständigen – S-Bahn. Zwar kommt hier regelmäßig auch die Stadtreinigung vorbei, aber sie kümmert sich vertragsgemäß nur um den Fußboden.

Vielleicht spricht auch hier die Senatorin ein Machtwort, und die Stadtentwicklungsverwaltung lässt die Wände reinigen und die Leuchten ersetzen. Immerhin hat der Senat in dem vor kurzem abgeschlossenen Verkehrsvertrag die S-Bahn zur Sauberkeit verpflichtet. Das müsste auch für die Verwaltung gelten, argumentiert die S-Bahn.

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