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SERIE BERLINER Chronik: 12. Juli 1990

Volkskammer debattiert Vorschriften zum Schwangerschaftsabbruch

JAHRE

EINHEIT

In der Sitzung der Volkskammer wenden sich die Abgeordneten aus fast allen Fraktionen gegen die bundesdeutschen Vorschriften zum Schwangerschaftsabbruch. In Briefen an die Regierung hätten sich mehr als 100 000 Frauen für die Beibehaltung der in der DDR geltenden Fristenlösung ausgesprochen, erklärt eine CDU-Abgeordnete. CDU und SPD sprechen sich für eine mehrjährige Übergangszeit aus, bis ein gesamtdeutscher Kompromiss bei den Vorschriften zum Schwangerschaftsabbruch gefunden sei. Die PDS fordert die Festschreibung der Fristenlösung im Einigungsvertrag. Die DSU ist hingegen für die Abschaffung der Fristenlösung: „Abtreibung ist immer Mord“.

Nach den neuesten Arbeitsmarktzahlen waren Ende Juni in der DDR bereits 142 600 Arbeitslose gemeldet. Die Zahl der offenen Stellen lag bei 41 300. Staatssekretär Kienitz von der Arbeitsverwaltung spricht von einer „besorgniserregend steigenden Tendenz zur Arbeitslosigkeit“. Auch wird damit gerechnet, dass in nächster Zeit mindestens 46 000 Arbeitnehmer von Kurzarbeit betroffen sein werden. Gru

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