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SERIE BERLINER Chronik: 14. August 1990

Rund 500 Bauern aus der DDR demonstrieren vor dem Reichstagsgäude

JAHRE

EINHEIT

Auf der West-Seite des Reichstagsgebäudes protestieren rund 5000 Bauern aus der DDR gegen die zunehmend schlechte Lage der Landwirtschaft und werfen der Regierung de Maizière schweres Versagen vor.

Die Demonstranten sind mit Lastwagen voller Agrarprodukte, mit Traktoren, Mähdreschern und sogar mehreren Güllewagen im Zentrum angerückt. Von den Lastwagen verkaufen die Landwirte Blumen, Obst und Gemüse, Molkereiprodukte und Räucherfisch zu Niedrigpreisen. Schaulustige Touristen erkundigen sich, ob „dieser Markt“ auch an anderen Tagen vor dem Reichstaggebäude stattfinde. Es ist aber nur der Auftakt zu Protestaktionen überall in der DDR.

Auf Beschluss der DDR-Regierung erhalten ehemalige Beschäftigte bei den Kommunen von September an kein Überbrückungsgeld mehr. Die Regierungssprecherin Angela Merkel weist in darauf hin, dass die Gemeinden das teure Zubrot für altgediente Funktionäre teilweise bereits in Eigeninitiative abgeschafft haben. Die von der Regierung Modrow eingeführten Zahlungen würden die Kommunen für mittlerweile 16 500 ausgeschiedene Mitarbeiter monatlich zwölf Millionen Mark kosten, sagte Angela Merkel. Gru

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