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SERIE BERLINER Chronik: 22. Februar 1990

Mitteilung mit langjährigen Folgen: Der Palast der Republik ist mit Asbest verseucht

JAHRE

EINHEIT

Der Palast der Republik ist mit krebserregendem Asbest verseucht und muss grundlegend saniert werden, wie die Presse erfährt. Zur Schließung des Gebäudes, das die Volkskammer, Restaurants, Theater und Veranstaltungssäle beherbergt, bestehe „derzeit jedoch keine dringende Notwendigkeit“, zitiert der Tagesspiegel den technischen Direktor Güntzel. Messungen hätten ergeben, dass die Belastung mit Asbestfasern im Wesentlichen im Rahmen der DDR-Vorschriften für die Höchstwerte liege. Das sind 800 Asbestfasern pro Kubikmeter (in Westdeutschland einschließlich West-Berlin 500). In West-Berlin sind längst mehrere Schulen wegen Asbestsanierung geschlossen. – Der Palast der Republik, 1976 eröffnet, wurde am 19. September 1990 geschlossen. 1998 bis 2003 wurden 5000 Tonnen Spritzasbest entfernt, begleitet von der Debatte über den Wiederaufbau des Stadtschlosses. Der Rohbau wurde auf Beschluss des Bundestages von Februar 2006 bis 2. Dezember 2008 abgetragen.

Ibrahim Böhme, Gründungsmitglied und Geschäftsführer der DDR-SPD, wird auf dem Parteitag zum Vorsitzenden gewählt. Er plädiert für die deutsch-deutsche Währungsunion spätestens zum 1. Juli. Dabei könne pro Kopf aber nur eine bestimmte Menge Geld 1:1 umgetauscht werden. Böhme irritiert etliche Delegierte, als er sagt, er sei früher in der SED gewesen und brauche sich nicht dafür zu entschuldigen, er sei für „Versöhnung“. Nach der ersten Sitzung einer gemeinsamen Berliner SPD-Kommission „Zukunft Berlin“ bringen die Spitzenfunktionäre Hans-Georg Lorenz (West) und Knut Herbst (Ost) die Idee der Bildung eines Bundeslandes Brandenburg „unter Einschluss Berlins“ ins Gespräch. – Nach jahrelangen Verhandlungen scheiterte die Fusion zum Land Berlin-Brandenburg 1996 an der Volksabstimmung. Gru

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