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SERIE BERLINER Chronik: 22. März 1990

Stasi-Vorwürfe gegen Lothar de Maizière und eine Ost-West-Affäre bei der Polizei

JAHRE

EINHEIT

Der CDU-Vorsitzende der DDR, Lothar de Maizière, weist den Vorwurf zurück, er sei jahrelang Informeller Mitarbeiter der Staatssicherheit gewesen. Allerdings habe er durch seine Arbeit als Rechtsanwalt Kontakte zur Staatssicherheit gehabt. Nach einem anonymen Brief habe er diesen Vorwurf bereits im Januar am Runden Tisch ausgeräumt. Nach der Volkskammer-Wahl werde derselbe Brief nun „wieder gespielt“. Der evangelische Bischof Forck nennt die Verdächtigung „unverschämt“.

Die West-Polizei ermittelt gegen einen Ost-Kollegen wegen Amtsanmaßung und Körperverletzung. Der 20-jährige Kriminalmeister wollte am Bahnhof Zoo einen „Devisenschieber“ aus Prenzlauer Berg festnehmen und zeigte ihm seinen Dienstausweis. Als der Mann flüchten wollte, schlug er ihm mit der Faust ins Gesicht. Auch die DDR-Volkspolizei ermittelt gegen den Kriminalmeister, und zwar wegen Dienstvergehen, schon weil er seinen Dienstausweis „mit ins Ausland nahm“. Ost-Berlins Polizeipräsident entschuldigt sich telefonisch beim West-Berliner Polizeipräsidenten Georg Schertz für den Vorfall. Gru

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