SERIE BERLINER Chronik: 24. April 1990
Pläne zur Währungsunion lösen einen Ansturm auf die Sparkassen aus
JAHRE
EINHEIT
Helmut Kohl empfängt den DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière im Kanzleramt. Experten verhandeln noch über die Einzelheiten. Auf die Kunde, dass nicht alle Bar- und Sparguthaben 1:1 umgetauscht werden, reagieren DDR-Bürger mit einem Run auf die Sparkassen. Es kommt zu tumultartigen Szenen. Ein Mitarbeiter der Sparkasse am Ost-Berliner Alexanderplatz sagt: „Die Leute heben große Mengen Geld ab und zahlen dann wieder große Mengen auf neu eröffnete Konten ein.“ Offenbar sollen Ersparnisse so auf Familienmitglieder verteilt werden, dass möglichst viel Ostgeld 1:1 umgetauscht werden kann.
Die Senatsreserven mit Versorgungsgütern aller Art, angelegt 1949 nach der Blockade, werden weitgehend aufgelöst. Dem Konzept müssen die Alliierten und die Bundesregierung zwar noch zustimmen, aber erste Schritte zur Beendigung der Vorratswirtschaft wurden bereits gebilligt. So werden die Kohleberge in Kladow nicht mehr aufgefüllt. Gru
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