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SERIE BERLINER Chronik: 24. Oktober 1990

Ja zu Potsdams Garnisonkirche, Debatte um Ost-West-Gräben

JAHRE

EINHEIT

Die Potsdamer Stadtverordneten sprechen sich für den Wiederaufbau der Garnisonkirche aus. Zugleich wird die Sprengung der Kriegsruine 1968 auf Geheiß der SED-Führung unter Walter Ulbricht als „Akt kultureller Barbarei“ verurteilt. Friedrich Wilhelm I. ließ die Kirche 1730 bis 1735 erbauen. Hier inszenierten die Nationalsozialisten am 21. März 1933 den „Tag von Potsdam“. Bei einem Bombenangriff brannte die Kirche im April 1945 aus. Der Wiederaufbau soll bis zum 500. Jahrestag der Reformation 2017 abgeschlossen sein.

Ost-Berlins Stadtverordnete debattieren in ihrer letzten ordentlichen Sitzung vor der Wahl zum Gesamtberliner Parlament am 2. Dezember über die Lage in der wiedervereinten Stadt. PDS-Fraktionschef Peter-Rudolf Zotl stößt mit seiner Ansicht, die Gräben zwischen Ost und West hätten sich vertieft, Berlin sei mehr geteilt denn je, auf Protest. Bärbel Bohley (Bündnis 90) meint, die Einheit gehe auf Kosten der Bürger, die Ostler seien in den Augen der Westler Bürger zweiter Klasse. SPD und CDU geben zu, die wirtschaftliche und soziale Einheit sei schwerer zu erreichen als die politische.Gru

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