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Totengedenken. Mauerkreuze am Checkpoint Charlie. Foto: dpa

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SERIE BERLINER Chronik: 29. August 1961 Jahre Mauerbau

Der zweite Mauertote: Roland Hoff wird bei der Flucht durch den Teltowkanal erschossen

Ein durch den Teltowkanal schwimmender Flüchtling hat fast die Grenze in der Mitte des Kanals erreicht, als er von einer Salve aus einer Maschinenpistole tödlich am Kopf getroffen wird und versinkt. Am Westufer in Lichterfelde beobachten Augenzeugen das Drama und sehen, wie der Todesschütze beglückwünscht wird. Ein Arbeiter am Ostufer protestiert laut und wird abgeführt. Stundenlang wird auf beiden Seiten nach der Leiche gesucht, ohne Erfolg. Der 27-jährige Roland Hoff ist in einer Woche der zweite auf der Flucht Erschossene. Die Nachrichtenagentur ADN behauptet, der Mann sei „bei verbrecherischen Handlungen gestellt“ worden. Erst nach einem Warnschuss sei gezielt geschossen worden.

Das SED-Blatt Neues Deutschland berichtet über die Aussprache in einem Ost-Berliner Großbetrieb zum Thema 13. August und gibt Vorbehalte gegen die Abriegelung zu. „Auch in diesem Betrieb ist eine heiße Diskussion entbrannt“, heißt es. Die meisten unterstützen „die Maßnahmen“, andere hätten „noch nicht alles begriffen“. Einer habe gesagt: „Meiner Meinung nach hätte man sich das sparen können.“ Das Wort Mauer ist im SED-Deutsch tabu. Gru

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