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SERIE BERLINER Chronik: 7. Februar 1990

Bundesregierung bietet Währungsunion an, Senat startet Soforthilfe für die DDR

JAHRE

EINHEIT

Die Bundesregierung bietet der DDR Verhandlungen über eine Währungs- und Wirtschaftsunion an. Diese solle „offenbar noch in diesem Jahr vollzogen werden“, schreibt der Tagesspiegel. Bundeskanzler Helmut Kohl begründet die Offerte mit der „Dramatik des Geschehens“ in der DDR.

Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) erklärt im Bundestag, die Währungsunion werde zur Stilllegung unrentabler Unternehmen und damit auch zu „vorübergehender“ Arbeitslosigkeit führen; daher sei die Finanzierung der DDR-Sozialsysteme unausweichlich. – Die Währungsunion trat schließlich am 1. Juli 1990 in Kraft; damit wurde die DDR-Mark abgeschafft.

Nach einem vertraulichen Bericht des DDR-Besuchsbeauftragten Walter Müller im Schöneberger Rathaus über die desolate Lage in Ost-Berlin stellt sich der Regierende Bürgermeister Walter Momper darauf ein, notfalls „Teile“ der OstVerwaltung zu übernehmen.

Als Zeichen der Solidarität und Signal der Hilfe mit Rat und Tat beschließt der Senat ein Sofortprogramm über 25 Millionen DM zur Instandsetzung von gut 1000 verfallenen Wohnungen, vorwiegend in Prenzlauer Berg. Bausenator Nagel und DDR-Bauminister Baumgärtel stellen das Programm in Ost-Berlin vor.

Der CDU-Landeschef Eberhard Diepgen fordert gemeinsam mit der Ost-Berliner CDU und dem Demokratischen Aufbruch erste Gesamtberliner Wahlen schon am 6. Mai, dem Tag der DDR- Kommunalwahlen. Diepgen schließt dazu mit den beiden ostdeutschen Parteien ein Wahlbündnis namens Allianz für Berlin. Gru

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