zum Hauptinhalt
Als Braten ganz groß. Vom Streifzug durch den Wald bringt Steffen Specker den Kochseminar-Teilnehmern leckeres Wild mit. Der niedliche Frischling schmeckt, im Backrohr mit Gewürzsud gegart, einfach zu gut. Foto: picture alliance/dpa; Montage: Kai-Uwe Heinrich

© picture alliance / dpa

SERIE: Jung und wild Tagesspiegel- Kochakademie

Am liebsten verbindet er märkisch inspirierte Küche mit wohlkalkulierten Ausflügen in die weite Welt Unberechenbar, aber immer wohlschmeckend – so kocht Küchenchef Steffen Specker auch im Workshop

Steffen Specker ist keiner, der viel Gewese um sich macht. Deshalb ist es ihm auch leicht gefallen, beim Einheiraten in die Gastwirtsfamilie Specker seinen Geburtsnamen Johst aufzugeben – gut kochen kann er so oder so, und das familiäre Element des Potsdamer Restaurants wird so noch ein gutes Stück betont. Denn ohne den Küchenchef, seine Frau Tina im Service und den über allem schwebenden Senior Gottfried wäre es einfach nur irgendwas.

Es ist diese familiäre Atmosphäre, die den Unterschied gerade in Potsdam ausmacht. Anders als in der angestrengt auf Gourmet-Bistro getrimmten „Ratswaage“ können Speckers nach dem Wechsel in ihr Landhaus in der Jägerallee nun endlich nahezu jeden Gast zufriedenstellen, weil er sich nicht belagert, beäugt oder kontrolliert fühlen muss, sondern einfach umsorgt – wozu auch der Garten auf der ruhigen Rückseite des Hauses beiträgt.

Steffen Specker aber ist – zumal für die Gäste unserer Workshops – natürlich die Hauptperson. Der 34-jährige gebürtige Rostocker lernte sein Handwerk überraschenderweise in Bayern und blieb nach seiner Lehre in Bad Wiessee auch dort, nämlich am Münchener Königshof, wo er mit Bobby Bräuer zusammenarbeitete. Dann wechselte er ins Adlon, folgte dessen Küchenchef Karlheinz Hauser später auf den Hamburger Süllberg, wo er wiederum Tina Specker kennenlernte ...

Das Resultat dieses Zusammentreffens ist nun in Potsdam zu besuchen. Steffen Specker hat seit kurzem allein das Sagen in der Küche, und er verbindet dort eine solide, regional orientierte Bodenständigkeit mit wohlkalkulierten Ausflügen in die weite Welt, schiebt zwischen märkische Inspirationen auch mal eine asiatische Hummersuppe oder gibt der Tafelspitzsülze mit blauen Kartoffeln Farbe, unberechenbar, aber immer höchst wohlschmeckend. Dafür steht auch sein Workshop-Menü für unsere Leser. Bernd Matthies Speckers Landhaus, Jägerallee 13, Potsdam, Tel. 0331 - 280 43 11. Sonntag und Montag geschlossen, www.speckers.de

Menü 32, mittags 15 Euro; Hauptgänge um 20 Euro.

HEUTE MIT

Steffen Specker,

Speckers Landhaus

Eine Serie von Susanne Leimstoll[Bernd Matthies], Kai-Uwe Heinrich

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false