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Serie "Reine Formsache": Schlank dank Schlaf

Die innere Uhr beeinflusst auch die Fettverbrennung.

Von Susanne Leimstoll

Der Biorhythmus, die innere Uhr, reguliert offenbar nicht nur die Leistungsfähigkeit und den Stoffwechsel über den Tag, sondern auch das Körpergewicht. Die Ernährungsberater des Richtig-Essen-Instituts Berlin stützen sich dabei auf eine 2006 in den USA veröffentlichte Studie. Sie besagt: „Wer nicht mehr als vier Stunden pro Nacht schläft, ist mit einer 73-prozentigen Wahrscheinlichkeit übergewichtiger als derjenige, der sieben bis neun Stunden schlafen kann.“

DER NÄCHTLICHE HUNGER

Wer schläft, sündigt nicht – gut gesagt. Jürgen Zulley, Schlafforscher von der Universität Regensburg, vertritt die provokante These, Schlafmangel mache „dick, dumm und krank“. Dick, weil, wer mehrere Nächte hintereinander nicht genügend schläft, mehr Appetit entwickelt. Beim aufgeweckten Menschen sinkt das vom Fettgewebe gebildete Sättigungshormon Leptin, der Magen setzt gleichzeitig das Appetitmacher-Hormon Ghrelin frei. Das drosselt den Energieumsatz und verhindert, dass Fett abgebaut wird. „Dumm“, weil die Leistungsfähigkeit sinkt – nach einer Woche mit nur vier bis fünf Stunden Schlaf reagieren Übermüdete, als hätten sie ein Promille Alkohol im Blut. Und „krank“ unter anderem, weil Schlafmangel die Entzündungsmarker im Blut erhöht. Kurz: Der Körper hat weniger Möglichkeiten zu regenerieren, der Stoffwechsel kann seine Aufgaben nicht im Schlaf erfüllen. Am schwersten mit dem Abnehmen haben es laut Studie Schichtarbeiter. Probanden, die in der Nachtschicht das gleiche Essen zu sich nahmen wie Tagarbeiter, legten Gewicht zu.

NACHTIGALL ODER LERCHE?

„Der größte Fehler bei allen, die Kalorien einsparen wollen, ist, nicht zu frühstücken“, sagt Heidi Bastian, Ernährungsberaterin beim Richtig-Essen-Institut Berlin. „Es ist erwiesen, dass ein vollwertiges Frühstück den Stoffwechsel erst richtig in Schwung bringt.“ Auch das Denken falle leichter, das Gehirn holt sich die benötigte Energie aus den kurzfristigen Kohlenhydrat-Speichern. Heidi Bastian empfiehlt zum Frühstück Vollkornbrot oder Müsli, etwas Eiweiß (magere Wurst, Ei oder Quark) und etwas Fett.

Was, wenn jemand kein Morgentyp ist? Spätaufsteher und Spätzubettgeher haben es mit dem Abnehmen offenbar schwerer. Sie nehmen ihre Mahlzeiten später ein und meist auch noch spät am Abend. Bastians Tipp für die „Nachtigallen“: die Mahlzeiten teilen. Morgens nach dem Aufstehen etwas Leichtes, etwa Joghurt und Obst, den Rest des Frühstückes dann später. Und auch geteiltes Abendbrot ist leichter verdaulich. Die überschaubare Portion Nudeln lieber am frühen Abend essen und den späten Kohldampf mit etwas Fettarmem stillen, einer Suppe, einem Salat, einer Portion Gemüse. Susanne Leimstoll

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