SERIE WENDEKalender: 19. Juni 1989
Grenzer schlüpfen durch eine Geheimtür – und fangen einen Mauerspecht
JAHRE
MAUERFALL
Erzählen Sie doch Ihre eigene Geschichte von 1989! Lesebeispiele:
www.tagesspiegel.de/meinjahr89
An der Mauer macht sich wieder ein Specht zu schaffen. An der Köpenicker Straße in Kreuzberg stemmt ein Mann mit einem Bohrhammer ein Loch in die Betonwand. Vier DDR-Grenzer schlüpfen durch eine Mauer-Geheimtür und nehmen den Specht fest. Er wird, wie Augenzeugen der Morgenpost berichteten, in den Kofferraum eines Autos geworfen und weggebracht. Der Mann hatte fast eine Stunde lang gebohrt und dabei Passanten erklärt, er wolle gegen das Ausreiseverbot für seine Mutter demonstrieren.
Am Schichauweg in Marienfelde demonstrieren Anhänger von BUND und Robin Wood gegen den geplanten neuen Grenzübergang in die DDR. Unterstützt werden sie von Kleingärtnern, die um ihre Parzellen bangen. Die Umweltschützer argumentieren, ein weiterer Übergang für Autos widerspreche dem Konzept eines ökologischen Stadtumbaus. Wichtiger sei es, Einreisemöglichkeiten mit dem Fahrrad zu schaffen. Darüber verhandelt der Regierende Bürgermeister Walter Momper (SPD) gerade mit Erich Honecker (SED).loy
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