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SERIE WENDEKalender: 27. April 1989

Neukölln klagt über zu viele Flüchtlinge, und die Amis wollen leiser schießen

Neuköllns Sozialstadtrat Hans-Dieter Mey (CDU) schlägt Alarm: Aussiedler und Umsiedler (DDR-Flüchtlinge) können nicht mehr untergebracht werden. Jeden Monat werden dem Bezirk 75 Menschen zugeteilt, die mit Wohnungen versorgt werden sollen. „Neukölln ist nicht mehr in der Lage, diese Situation zu verkraften.“ Das Aufnahmelager Marienfelde sei mit 1300 Bewohnern hoffnungslos überfüllt, schreibt die „Morgenpost“. Deshalb werden Aussiedler nun direkt an die Bezirke verteilt. Sozialsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) verhandelt mit der Bundesregierung über die Senkung der Aufnahmequote Berlins.

Die US-Garnison in West-Berlin will mehr Rücksicht auf ihre Schutzbefohlenen nehmen: Für 20 Millionen Mark soll der Schießplatz „Rose Range“ am Stahnsdorfer Damm in Wannsee renoviert und schallgedämmt werden. Die Anlage, 1928 von der „Deutschen Versuchsanstalt für Handfeuerwaffen“ errichtet, wurde schon für die Olympischen Spiele 1936 genutzt. Baubeginn ist im Oktober, bis 1991 soll alles fertig sein. Das Geld kommt vom deutschen Fiskus bzw. dem „Landesamt für Besatzungslasten“. Ohnehin hat Gefechtslärm immer mal wieder Proteste ausgelöst. In Lichterfelde-Süd haben die Amerikaner sogar eine Stadt im Kleinen gebaut: Parks Range an der Osdorfer Straße – Trainingsgelände für den Häuserkampf.loy

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