SERIE WENDEKalender: 28. Juni 1989
Trauergottesdienst für die zum Tode verurteilten chinesischen Studenten und ein strategischer Namenswechsel
JAHRE
MAUERFALL
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In der Samariterkirche in Friedrichshain haben sich mehr als 1000 Menschen zu einem Trauergottesdienst versammelt. Sie bekunden damit ihre Solidarität mit den chinesischen Studenten, die wegen ihrer Teilnahme an den großen Protestaktionen auf dem Tiananmenplatz zum Tode verurteilt wurden.
„Wir wissen, dass die Gewalt nicht von Euch ausgegangen ist und dass auf friedliche Bürger geschossen wurde“, heißt es in einem offenen Brief, der in der Kirche verlesen wird. In der Erlöserkirche in Rummelsburg wird zur Mahnung an die Toten zudem drei Tage lang eine Trommel geschlagen. Die Kommentatoren der offiziellen DDR-Medien bezeichnen das Massaker hingegen weiterhin als Umsturzversuch „konterrevolutionärer“ Kräfte.
Die UDSSR hat den Namen ihrer in der DDR stationierten Streitkräfte geändert. Sie heißen jetzt nicht mehr „Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland“, sondern künftig „Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte.“ Die Überlegung bei diesem Entschluss. Das wiedervereinigungsträchtige Wort „Deutschland“ taucht nun nicht mehr im Titel auf. Um diese Änderung hatten die Ost-Berliner Machthaber Moskau schon seit vielen Jahren gebeten. loy
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