zum Hauptinhalt

Serie Wendekalender: Wendekaldender: 18. Januar 1989

Noch Anfang 1989 glaubte Erich Honecker, die Mauer würde noch 50 oder 100 Jahre stehen. Was sind ihre Erinnerungen an den Mauerfall?

Erich Honecker schreibt sich mit einem unvergesslichen Mauer-Zitat in die Geschichtsbücher ein. Auf einer Tagung des „Thomas-Müntzer-Komitees“ sagt er, die Mauer werde „in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen, wenn die dazu erforderlichen Gründe nicht beseitigt sind. Das ist schon erforderlich, um unsere Republik vor Räubern zu schützen, ganz zu schweigen von denen, die gern bereit sind, Stabilität und Frieden in Europa zu stören“. Jeder Staat habe das Recht, „seine Bürger vor Ausplünderungen“ zu schützen. Als Beispiel für eine Plünderung nannte Honecker den Umtauschkurs von West und Ostmark – 1:7.

Honecker reagiert auf eine Anti-Mauer-Äußerung von US-Außenminister George Shultz. Seine Retourkutsche: Gerade die USA sollten vor ihrer eigenen Tür kehren und dabei einen Blick auf die „elektronischen Sperranlagen“ an der Grenze zu Mexiko werfen.

In einem Offenen Brief reagierten zwei kirchliche Oppositionsgruppen auf die Rede Honeckers. Die Mauer sei nicht gegen „irgendwelche Räuber nach außen, sondern vor allem nach innen“ gerichtet. Die DDR brauche eine „Stabilität durch Gerechtigkeit und nicht eine Stabilität der Angst, die durch innere und äußere Abgrenzungen gesichert werden muss“. „Wir und unsere Kinder wollen nicht noch 50 Jahre warten.“ loy

20 Jahre Mauerfall

Erzählen Sie doch Ihre eigene Geschichte von damals. Lesebeispiele:

www.tagesspiegel.de/meinjahr89

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false