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Berlin: Seufzer auf der Langen Brücke - Kunstaktionen sollen Sanierungsgebiete aufwerten

Das Ziel ist im Norden wie im Süden dasselbe: Mit Hilfe von Kunst soll es gelingen, sowohl die Köpenicker Altstadt als auch das Gebiet rund um die Pankower Wollankstraße aufzuwerten. Einheimische, aber auch Touristen und Kulturinteressierte sollen die beiden Sanierungsgebiete neu entdecken.

Das Ziel ist im Norden wie im Süden dasselbe: Mit Hilfe von Kunst soll es gelingen, sowohl die Köpenicker Altstadt als auch das Gebiet rund um die Pankower Wollankstraße aufzuwerten. Einheimische, aber auch Touristen und Kulturinteressierte sollen die beiden Sanierungsgebiete neu entdecken. "Wir wollen den Besuch der Altstadt zu einem Erlebnis machen", erklärt Projektleiterin Heike Catherina Müller die im Rahmen des "4. Mai-Salons" gezeigten Objekte. Aus ihrer Sicht gibt es aber einen großen Unterschied zu den Kunstevents vergangener Jahre. Denn diesmal werden in dem denkmalgeschützten Köpenicker Areal nicht nur leerstehende Gewerberäume gestaltet, sondern auch Baulücken, verfallene Gebäude und Investitionsruinen.

18 Künstler - darunter vier Köpenicker - dekorieren die Altstadt und präsentieren bekannte Orte auf neue Art. Bianka Craanens ließ sich für ihre Innenrauminstallation in der ehemaligen Seidenspinnerei von der Geschichte Köpenicks als Waschküche Berlins inspirieren. So verwandelt sie den Raum an der Freiheit 12a/b in ein Meer von Wassereimern. Provozieren soll dagegen ein Projekt, bei dem sich an einer Hauswand Autoreifen stapeln. Damit wird auf ein Problem der Altstadt hingewiesen: den Verkehr. Auch die seit Jahren existierende Bauruine an der Grünstraße präsentiert sich vorübergehend anders. Für vier Wochen ziehen imaginäre Bewohner ein. Die Passanten können mittels einer Klanginstallation deren Geräusche hören.

Wer demnächst die Lange Brücke überquert, nimmt bestimmt ungewöhnliche Seufzer wahr. Die kommen nicht etwa von staugeplagten Autofahrern - sondern gehören zu einer zweiten klangvollen Installation. Damit wollen die Künstler an eine unglückliche Liebe erinnern, als vor 700 Jahren die Askanier auf der Schlossinsel eine Burg hatten.

Organisiert wird das Projekt vom Kulturamt Köpenick, dem Altstadtmanagement und dem Kulturwerk Oberschöneweide, die das Spektakel zum Großteil über Sponsoren finanzieren. Der Bezirk gab 37 000 Mark dazu.

An den "Kunstläden auf Zeit", wie sich die Pankower Aktion nennt, nehmen 40 Künstler teil: 17 seit längerem leerstehende Geschäfte in der Flora- sowie in den Nebenstraßen und in der Breite Straße sind zu Galerien umfunktioniert worden. Gezeigt werden Gemälde, Skulpturen, Grafiken, Glas- sowie Holz- und Stoffarbeiten. Die Exemplare sind auch verkäuflich. Die Arbeitsgruppe für Stadtplanung (AGS) und das Bezirksamt haben die Kunstmeile organisiert. Von den Eigentümern wurden die Geschäfte kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Vierte-Mai-Salon findet in drei Etappen statt: Bis zum 18. Juni ( in der "Galerie Grünstraße", Grünstraße 16) und bis zum 30. Juli (in der Freiheit 12a/b). Die Außenprojekte werden vom 24. Juni bis 31. August in der Altstadt gezeigt. Weitere Informationen sind unter 65 84 44 07 erhältlich. Die Pankower Kunstläden können bis zum 11. Juni freitags von 16 bis 19 Uhr sowie am Wochenende von 14 bis 18 Uhr besichtigt werden.

bey

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