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Berlin: Sexualstraftäter: "Weißer Ring" kritisiert Bewährungsstrafe nach Kindesmissbrauch

Kritik an einem Urteil des Moabiter Landgerichts übte gestern der "Weiße Ring e.V.

Kritik an einem Urteil des Moabiter Landgerichts übte gestern der "Weiße Ring e.V.". Die Richterin der 13. Großen Strafkammer hatte einen 39-jährigen Mann wegen sexuellen Missbrauchs an einem fünf Jahre altem Mädchen zu einer Bewährungstrafe von zwei Jahren verurteilt. "Es kann nicht sein, dass sexueller Missbrauch als Kavaliersdelikt durchgeht und sich der Täter auf freiem Fuß befindet" sagte eine Mitarbeiterin des "Weißen Ringes". Thomas K. hatte gestanden, 1999 die Tochter seiner damaligen Lebensgefährtin sechs Mal zum Oralverkehr gezwungen zu haben. Der arbeitslose Gebäudereiniger hatte Momente abgepasst, in denen die Mutter zum Einkaufen außer Haus war oder schlief. Babara E., die noch weitere vier Kinder zu versorgen hat, fiel nichts auf. Erst als sich das Mädchen dem Großvater anvertraute, kam der Missbrauch ans Licht. Thomas K. bekam die Auflage, sich der Familie bis zur Verhandlung nicht mehr zu nähern. Als er diese nicht erfüllte, kam er im Januar in Untersuchungshaft. In dem psychologischen Gutachten nach Gesprächen mit der inzwischen sechsjährigen Franziska ist nach Aussage der Mitarbeiterin von 18- bis 30-maligem Missbrauch die Rede. Das Gericht begründete die Bewährungsstrafe damit, "dass der Täter voll geständig war, nicht einschlägig vorbestraft ist und glaubhaft machte, dass er sich einer Therapie unterziehen wolle", so Justizpressesprecher Martin Steltner. Die Mitarbeiterin des "Weißen Ringes", die ihren Namen nicht nennen will, betreut Franziska und ihre Mutter: "Wir haben Angst, dass Thomas K. die Familie weiter tyrannisiert".

mne

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